Neuer Asphalt Bundesstraße in Rech ist nach Flutschäden fit für den Winter

Ahrtal · Rund fünf Monate nach der Flut ist mit der B267 ein wichtiger Verkehrsweg im Ahrtal winterfest. In Rech erhielt die Bundesstraße auf einer Strecke von 400 Metern neuen Asphalt.

 Wiederaufbau nach der Flut: die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt und Arno Trauden, Geschäftsführer des Landesbetriebes Mobilität Rheinland-Pfalz, an der B267

Wiederaufbau nach der Flut: die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt und Arno Trauden, Geschäftsführer des Landesbetriebes Mobilität Rheinland-Pfalz, an der B267

Foto: Martin Gausmann

„Es ist schon gigantisch, was hier geleistet wurde“, schwärmte Verkehrsministerin Daniela Schmitt, als sie ihren Blick über die neue Fahrbahn inmitten des Weinortes Rech schweifen ließ. Nun gehe es jedoch um den langfristigen Wiederaufbau. Zunächst gelte es, allerorts die Straßen winterfest zu machen. Aktuell wird in der Ortsdurchfahrt in Rech (B267) auf 400 Metern eine Asphalttragdeckschicht aufgetragen. So auch auf vielen weiteren Abschnitten entlang der B267. Begleitet von der Spitze des Landesbetriebes Mobilität verschaffte sich die Ministerin am Montag einen Überblick. Ihr sei es ein „Herzensanliegen“, all denen zu danken, die bislang so tatkräftig an Deutschlands größtem Wiederaufbauprojekt, der Wiederherstellung der Ahr-Region, mitgearbeitet haben, sagte Schmitt, die aber auch unterstrich, dass man noch am Anfang eines langen Weges stehe.

Notumfahrung zwischen Schuld und Insul freigegeben

Die FDP-Politikerin hatte vor ihrer Stippvisite in Rech die neugebaute Notumfahrung (L73 neu) zwischen Schuld und Insul für den Verkehr freigegeben. Damit sei eine wichtige und verkehrssichere Verbindungsstrecke in der Region wiederhergestellt, sagte die Ministerin. Die L73 war von der Flut massiv zerstört worden. Der Landesbetrieb Mobilität mit seiner Dienststelle Cochem-Koblenz, dem Projektbüro „Wiederaufbau Ahrtal“, die für das Ahrtal zuständigen Straßenmeistereien Sinzig und Adenau sowie viele Baufirmen arbeiteten seit Wochen mit Hochdruck an der Wiederherstellung der dort zerstörten Infrastruktur und kämen dabei schnell voran, so Schmitt. „Das zeigt auch die heutige Verkehrsfreigabe einer komplett neu gebauten Notumfahrung.“. Die Erreichbarkeit von Ortschaften habe weiterhin höchste Priorität, gerade in den Wintermonaten. Daran werde Tag für Tag gearbeitet.

Tunnel und Brücken ertüchtigt

Für die neue 1,4 Kilometer lange Strecke zwischen Schuld und Insul wurden auch ein stillgelegter 142 Meter langer Bahntunnel sowie zwei ehemalige Bahnbrücken ertüchtigt und befahrbar gemacht. Im Tunnel wurde die Fahrbahn erneuert und Beleuchtung installiert. Die Landesstraße 73 hat eine überörtliche Verbindungsfunktion zwischen der B258 von Müsch durchs Ahrtal bis zur B257 bei Dümpelfeld und muss als wichtige Zufahrt für Rettungsdienste, zur Versorgung der Bevölkerung und Andienung der Sicherungsmaßnahmen unbedingt verfügbar gehalten werden, erklärte der Geschäftsführer des Landesbetriebes, Arno Trauden.

Schmitt wies auf weitere Projekte hin, die der LBM derzeit umsetze. So sei vor wenigen Tagen mit den Bauarbeiten für den Ersatzneubau der Ahrbrücke bei Sinzig (B9) begonnen worden. Die Straßenbauarbeiten am schwer zerstörten Tunnel bei Altenahr (B267) seien nahezu abgeschlossen. Es folgten Arbeiten der Abwasserwerke, die nach Angaben der VG-Werke Altenahr rund drei Monate in Anspruch nehmen. Nach Abschluss könne die Strecke dann für den Verkehr freigegeben werden.

Federführend werden die Straßenarbeiten im von der Flut stark zerstörten Ahrtal vom Landesbetrieb Mobilität betreut. Die Behörde hat hierzu eigens in Sinzig ein Projektbüro mit 25 Arbeitsplätzen eingerichtet, das schnellstmöglich personell weiter aufgestockt werden soll. Trotz des Mangels an Ingenieuren und Facharbeitern sei man guten Mutes, weiteres Personal einstellen zu können, sagte Trauden auf GA-Anfrage. So habe man bereits 60 vielversprechende Bewerbungsgespräche geführt.

Ministerin Schmitt dankte auch dem Recher Ortsbürgermeister Dominik Gieler für die unproblematische Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Landesbetrieb. Ein „guter Spirit“ sei in vielen guten Taten umgesetzt worden. Die Menschen im Ahrtal könnten mit Mut, Zuversicht und Hoffnung in das nächste Jahr gehen. Schmitt: „Wir alle standen in den schwersten Stunden eng zusammen. Diesen engen Schulterschluss wird es auch in Zukunft geben.“

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