Lange Staus in der Eifel Zehntausende Autofans beim „Carfriday“ am Nürburgring

Update | Nürburg · Zehntausende Autobegeisterte aus der Tuning-Szene sind am Karfreitag rund um den Nürburgring in der Eifel unterwegs gewesen. Die Polizei war verstärkt im Einsatz. Auch in NRW haben die Beamten Fahrzeuge sichergestellt.

 Autos stauen sich auf einer Landstraße parallel zur Nürburgring-Nordschleife.

Autos stauen sich auf einer Landstraße parallel zur Nürburgring-Nordschleife.

Foto: dpa/Thomas Frey

Zehntausende Autobegeisterte aus der Tuning-Szene waren am Karfreitag rund um den Nürburgring in der Eifel unterwegs. Die Polizei zählte deutlich mehr Besucherinnen und Besucher als in den beiden Pandemie-Jahren zuvor. „Das ist natürlich auch dem guten Wetter und den wegfallenden Corona-Maßnahmen geschuldet“, erklärte ein Sprecher der Polizei in Mayen am Nachmittag. Die ersten Parkplätze seien bereits in den frühen Morgenstunden gefüllt gewesen. Einige seien schon am Vortag aus ganz Deutschland zu dem in der Autoszene als „Carfriday“ bekannten Event angereist.

Die Polizei war den ganzen Tag über rund um den Nürburgring mit verstärkten Kontrollen im Einsatz, um Lärmbelästigung und illegale Autorennen zu unterbinden. Bis auf mehrere Staus und vereinzelte Auffahrunfälle blieb die Verkehrssituation weitgehend unproblematisch. „Die Maßnahmen greifen“, sagte der Polizeisprecher. Bei Geschwindigkeitsmessungen auf den Zufahrtsstraßen zum Nürburgring erwischten die Beamten laut des Sprechers einen Autofahrer mit 140 Stundenkilometern in der 70er-Zone und zogen ihn aus dem Verkehr. Zusätzlich zu den zahlreichen Verwarnungen und Ordnungswidrigkeiten ereigneten sich nach Angaben der Polizei um den Nürburgring acht Verkehrsunfälle, bei denen zwei Mal die Fahrzeuginsassen leicht verletzt wurden. Es wurden zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung und eine Strafanzeige aufgrund einer Bedrohung aufgenommen.

Kontrollen auch in NRW

Mit großem Aufwand ist die Polizei auch in zahlreichen nordrhein-westfälischen Städten und Kreisen gegen Exzesse in der Tuner- und Poser-Szene vorgegangen. Bereits am Mittag wurden bei Verkehrskontrollen im Kreis Euskirchen zwei Autos und drei Motorräder sichergestellt, wie die Kreispolizeibehörde mitteilte. Die Polizei war dort am Karfreitag wegen eines geplanten Treffens der Tuner-Szene am Nürburgring bereits besonders früh im Einsatz, um gegen verbotene Rennen, Manipulation an Fahrzeugen und Geschwindigkeitsübertretungen vorzugehen.

Auch an einigen anderen Orten - etwa in Düsseldorf, Dortmund und Duisburg - wurde ab dem Nachmittag verstärkt kontrolliert. „Wir sind am Start, aber bis jetzt ist es noch ruhig“, sagte ein Sprecher der Dortmunder Polizei am späten Nachmittag - die Stadt gilt als ein Haupttreffpunkt der Tuner- und Poser-Szene.

Auch in Duisburg war es zu diesem Zeitpunkt noch ruhig. Doch könne sich dies spätestens mit Einbruch der Dunkelheit noch ändern, sagte ein Polizeisprecher dort. In der Landeshauptstadt plante die Polizei wegen des „Car-Freitags“ einen zwölfstündigen Sondereinsatz.

Der Karfreitag gilt als Auftaktdatum für Treffen der Autoposer- und Tuner-Szene. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat deshalb kürzlich starke Verkehrskontrollen für diesen Tag angekündigt. „Karfreitag ist ein Feiertag und kein Freifahrtschein für Straßengefährder. Wir werden auch in diesem Jahr mit vielen Polizistinnen und Polizisten auf der Straße sein und verstärkt kontrollieren“, sagte er in einer Mitteilung des Innenministeriums.

Poser-Wiederholungstätern droht in Düsseldorf mittlerweile ein Zwangsgeld von 5000 Euro. Werden bei einer Wiederholungstat andere Menschen gefährdet, drohen den Posern sogar 10 000 Euro Zwangsgeld.

(dpa)
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