Kabarett in Ahrweiler Comedian Kai Kramosta mit Witzfeuerwerk im Bell's

AHRWEILER · Ausverkaufter Kabarett-Abend in Ahrweiler. Comedian Kai Kramosta nahm in Ahrweiler die Übergewichtigen, allen voran sich selbst, gehörig auf die Schippe.

 Comedian Kai Kramosta nahm sich selbst aufs Korn.

Comedian Kai Kramosta nahm sich selbst aufs Korn.

Foto: Martin Gausmann

„Knüppeldick“ kam es für rund 80 Besucher im ausverkauften Bell’s in Ahrweiler. Dort war der Eifler Comedian Kai Kramosta zu erleben und zog mehr als zwei Stunden über übergewichtige Menschen her. Kramosta weiß, wovon er redet, bringt der 35-jährige Nickenicher doch selbst eine stattliche Zahl an zu vielen Pfunden auf den Waage, bei deren Anblick er sich fragt: „Woher kennt die Waage meine Handynummer?“ Kramosta entpuppte sich bei seinem Auftritt einmal mehr als genialer Stand-up-Comedian. Wer in Bühnennähe saß, konnte sicher sein, ins Programm mit eingebunden zu werden. Wie Dieter, der nicht wusste, woher er kam. Und die Dame, die ihren Namen nicht verraten wollte, betitelte Kramosta dann eben als „Gisela“.

Das „Schwergewicht“ der Comedy-Szene befeuerte das Publikum mit einem riesigen Reigen an Witzen, Sketchen und Parodien. Wie ein roter Faden zog sich dabei eines durch das Programm: Last und Lust mit den überflüssigen Pfunden. Dabei bezog Kramosta klar Stellung: „Über Gewicht spricht man nicht, Übergewicht hat man.“ An einer gehörigen Portion Selbstironie fehlte es dem „Nickenicher Jung“ jedenfalls nicht. Die Fitnessübungen zum Showbeginn brachten dem lebenden Kalorienwohnheim die klare Erkenntnis: „Schweiß fließt erst, wenn Muskeln weinen.“ Kein Wunder, dass Kramosta bei seiner seit zwei Wochen laufenden Diät nur eines verloren hat: 14 Tage. Dafür ging es in Sachen Witze und Pointen Schlag auf Schlag, wenn er von seinen Erlebnissen auf der Rutsche im Hallenbad erzählte, bei der es ihm die selbstgenähte Badehose in Kleidergröße SE (small elephant) wegriss.

Perfekt auch die Imitationen: Als positiv bekloppter Ernährungsberater von Rainer Calmund stellte er fest, dass Nordic Walking dem Wandertag der Augsburger Puppenkiste gleiche. Und als „Bulle von Tölz“ alias Otti Fischer (mit Sex-Appeal) machte Kramosta ebenfalls eine sehr gute Figur. Der Eifler Junggeselle mit Fernbeziehung, weil seine Frau in der Zukunft wohnt, plädierte zudem auch noch dafür, Karnevalisten in viel mehr Lebensbereiche einzubinden: Zum Beispiel als Grabredner, dann aber mit schwarzer Narrenkappe und Pappnas.

Kramostas Bühnenprogramm war deftig, er trat aber niemandem auf die Füße. Wenn er jemanden aufs Korn nahm, dann sich selbst. Die Gäste in Ahrweiler dankten ihm für einen ebenso herzlichen, wie lustigen Abend mit reichlich Applaus.

Kurz vor den Weihnachtstagen ist Kai Kramosta erneut in Ahrweiler zu erleben, wenn er wieder bei Bell’s sein Festtags-Comedyprogramm „Es weihnachtet schwer“ auf die Bühne bringt.

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