Kommentar zur Landesgartenschau Da müssen die Bürger jetzt durch

Meinung | Bad Neuenahr · Eine Augenweide werden die Zäune, die Bad Neuenahrs schöne Parks zur Landesgartenschau 2022 umgeben sollen, vermutlich nicht sein. Aber sie sind notwendig.

Eine gewisse Unruhe und ein gewisses Unwohlsein können durchaus aufkommen, wenn im Zuge der die gesamte Stadt aufwertenden Landesgartenschau die schönen Parks, die zum Spaziergang und zur Erholung einladen, vorübergehend eingezäunt sein werden. Aber wie sonst will man mit der Laga 2022 Einnahmen, die letztlich allen Bürgern zugute kommen, generieren?

Mit 800.000 Besuchern wird gerechnet. Sie alle sollen und müssen ihren Obolus entrichten, damit das, was die Stadt weit über die nächsten Jahre hinaus prägen und verschönern wird, auch bezahlt werden kann. Eine Augenweide werden die Zäune vermutlich nicht sein. Aber notwendig. Schließlich verschwinden sie ja nach den 170 Tagen Laga.

Ohnehin werden sich die Bad Neuenahrer auf eine Zeit der blankliegenden Nerven einstellen müssen. Bauarbeiten im Herzen einer Stadt sind selten dazu geeignet, Euphorie auszulösen. Zumal es dauern wird, ehe man erkennt, wie schön letztlich alles wird.

Motorsägen werden angeworfen, Bäume werden zum Entsetzen von Bürgern verschwinden, Beete werden versetzt, Brücken werden gebaut, Rad- und Fußwege werden gestaltet. Altes wird – manchmal wohl zunächst zum Unverständnis vieler – durch Neues ersetzt.

Das alles wird mit Beeinträchtigungen verbunden sein. Mit Ärger, mit Beschwerden, mit Belästigungen, mit Unverständnis. Da müssen die Bad Neuenahrer jetzt allerdings durch.

Nach nervenaufreibender Zeit werden sich die Gemüter – sollten sie sich denn überhaupt tatsächlich erhitzen – wieder beruhigen. Entstanden ist dann nämlich eine andere Stadt. Eine schönere Stadt. Ganz sicher.

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