Kommentar zum Stadtmarketing Das Ganze im Blick

Meinung | Bad Neuenahr-Ahrweiler · Es der richtige Weg, der nun in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit der neuen Stadtmarketing-Gesellschaft eingeschlagen wird. Die Bündelung der Kräfte in Sachen Tourismus und Marketing macht Sinn.

Der Bürgermeister spricht von einem Wagnis und von Mut, der mit der Entscheidung, die am Tourismus und Marketing der Stadt beteiligten Kräfte zusammenzuführen, einhergehe. Kann man verstehen. Dabei ist die Bündelung der Kräfte nur logisch, nachvollziehbar und längst überfällig.

Mut bedarf es höchstens, wenn es darum geht, sich mit den Befindlichkeiten und Ansprüchen der bisherigen Einzelakteure auseinanderzusetzen. Das dürfte in der Tat nicht einfach sein. Zumal die Erwartungshaltungen, die an die Arbeit der neuen Stadtmarketinggesellschaft – in der Oberhoheit der Stadt – geknüpft sind, nicht gerade niedrig sein werden.

Nicht nur wegen der Landesgartenschau und deren Vermarktung. Auch der Einzelhandel erwartet nun professionelle Begleitung, obwohl der Steuerzahler mit deren Umsatzsteigerungsmaßnahmen und Wünschen eigentlich nichts zu tun hat. Gastronomie und Hotellerie werden der neuen GmbH ebenfalls ihre Wunschzettel vorlegen, die es schwer haben wird, es allen recht zu machen. Man darf sich getrost vorstellen, was passiert, wenn die GmbH den Bau neuer Hotels vorschlägt, was naturgemäß zu Lasten der Umsätze der vorhandenen Herbergen gehen dürfte.

Dennoch ist es der richtige Weg, der nun in Bad Neuenahr-Ahrweiler eingeschlagen wird. Von einem geschlossenen und in sich schlüssigen Gesamtauftritt profitieren alle im heimischen Wirtschaftsleben. Entscheidend für den Erfolg – gerade im Tourismus – ist die Vermarktung der Destination, nicht des einzelnen Stadtfestes, des einzelnen Hotels oder der einzelnen Klinik, geschweige denn der einzigartigen Landesgartenschau 2022.

Das Ganze im Blick zu haben und auch zu behalten, wird die schwierige Mission der neuen Gesellschaft sein.

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