Führungen und Vorträge Das ist im Ahrtal am Tag des offenen Denkmals geplant

Bad Neuenahr-Ahrweiler​ · Am Sonntag, 11. September, ist der Tag des offenen Denkmals. Auch mehrere Einrichtungen im Ahrtal beteiligen sich. Es gibt Führungen und Vorträge.

 Das Haus Schulzki in Bad Neuenahr-Ahrweiler steht anlässlich des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, im Fokus.

Das Haus Schulzki in Bad Neuenahr-Ahrweiler steht anlässlich des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, im Fokus.

Foto: ahr-foto

Die Flut vom Juli 2021 hat auch dem Haus Schulzki in der Straße Auf dem Teich 2 in Bad Neuenahr-Ahrweiler hart zugesetzt. Aber dieses um 1600 erbaute älteste private Wohngebäude innerhalb des Mauerrunds hat schon schlimmere Katastrophen überstanden. Den Bombenangriff auf Ahrweiler vom 29. Januar 1945 etwa, der den benachbarten Blankenheimer Hof zerstörte, das kaum weiter entfernte sogenannte „Schlösschen“ der Dr.-von-Ehrenwallschen Klinik und den gesamten südlichen Teil der Ahrhutstraße mitsamt dem Ahrtor. Nun steht das Haus Schulzki anlässlich des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, im Fokus.

„Fachwerk hält viel aus!“ So lautet die Devise von drei Führungen durch das Gebäude, die am Sonntag angeboten werden. Es geht um getauschte Holzbalken, neue Ausfachungen mit Lehmsteinen und andere Aspekte des Wiederaufbaus dieses unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes nach der Flut. Um 14, 15 und 16 Uhr beginnen die jeweils halbstündigen Führungen durch das Haus Schulzki sowie durch das Alte Zunfthaus in der Oberhutstraße 34. Bei dessen Wiederaufbau packten ebenfalls freiwillige Helferinnen und Helfer des mobilen Fluthilfe-Teams der Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz an. Manche tun das derzeit immer noch.

Baujahr des Zunfthauses ist unbekannt

Der Zimmermann Manfred Koch und Mitglieder des Fluthilfe-Teams übernehmen die Leitung. Im südwestlichen Erdgeschoss-Teil hat sich eine Kölner Decke aus der Bauzeit des Alten Zunfthauses erhalten, das heute Wohnzwecken dient und als Goldschmiedeatelier genutzt wird. Das genaue Baujahr des Zunfthauses, das einst Handwerkgesellen auf der Walz beherbergte, ist zwar unbekannt; klar ist aber, dass dieser denkmalgeschützte Bau vor 1775 entstand. Die beschädigte Kölner Decke ist nach dem Ahr-Hochwasser von 2021 vom mobilen Team Fluthilfe wieder hergerichtet worden.

Auch die ebenfalls überflutete St.-Hubertus-Kapelle in Hönningen ist am Tag des offenen Denkmals zu sehen. Restaurator Ulrich Eltgen erläutert zwischen 11 und 16 Uhr die Restaurierungsarbeiten, die nach der Flut an dem aus Bruchstein und Fachwerk bestehenden kleinen Gotteshaus vorgenommen wurden. Sehr zur Freude der Beteiligten ist bei diesen Arbeiten eine bislang unbekannte Malerei aus dem 18. Jahrhundert entdeckt worden. Die am Westufer der Ahr stehende Kapelle, ein Geschenk der Johanniter-Kommende Adenau, wurde im Jahr 1610 eingesegnet und ist damit etwa so alt wie das Schulzki-Haus in Ahrweiler.

Heimatverein Niederzissen bietet Führungen an

Die mittelalterliche Burg Olbrück ist am Tag des offenen Denkmals von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Um 14 Uhr beginnt dort eine kostenlose Burgführung. Deren Teilnehmer erfahren Spannendes nicht nur rund um die Burg Olbrück, sondern auch zu Vulkanismus und dem Leben im Mittelalter.

Die ehemalige Synagoge in Niederzissen ist von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Der Kultur- und Heimatverein Niederzissen als Veranstalter bietet Führungen an, die um 14 und um 16 Uhr beginnen.

In der fast 900 Jahre alten ehemaligen Propsteikirche „St. Servatius“ Buchholz werden, je nach Interesse, von 11 bis 16 Uhr Führungen und ein Diavortrag angeboten.

Römisches Museum in Remagen öffnet von 10 bis 18 Uhr

Das Römische Museum in Remagen ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung zeigt dort römische Funde aus Remagen und der Umgebung, die einen Eindruck vom Leben im damaligen Kastell Rigomagus geben, das seit 2021 Teil der Unesco-Welterbestätte Niedergermanischer Limes ist. Auch die Apollinariskirche beteiligt sich am Tag des offenen Denkmals. Um 12.45 Uhr beginnt dort ein Vortrag von Erhard Wacker zur langen Geschichte der Beziehung des Apollinarisberges zur Stadt Remagen. Um 14 Uhr startet eine Führung durch Klosterkirche und -garten.

Das Friedensmuseum Brücke von Remagen ist von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Neben zwei Sonderausstellungen können Besucher jeweils ab 11.30 und 14 Uhr an kurzen Führungen durch das Museum teilnehmen. Außerdem versetzt die Living-History-Gruppe „3rd Squad“ die Besucher in authentischer Verkleidung und mit historischen Gegenständen in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück.

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