Gesprächskreis Ahrwein Deutsche Weinkönigin lässt ihr Amtsjahr Revue passieren

DERNAU · "Es war der spannendste Moment in meinem Leben", so beschrieb Julia Bertram den späten Abend des 29. September 2012, als Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts, vor Tausenden von Zuschauern bekanntgab: "Die 64. Deutsche Weinkönigin heißt Julia Bertram von der Ahr."

 Ehemalige Deutsche Weinkönigin: Julia Bertram präsentiert ihr erlebnisreiches Jahr.

Ehemalige Deutsche Weinkönigin: Julia Bertram präsentiert ihr erlebnisreiches Jahr.

Foto: Martin Gausmann

In beeindruckender Weise schilderte Bertram nun als Hauptreferentin des 31. Gesprächskreises Ahrwein in der Eventhalle der Dagernova in ihrem Heimatort Dernau ihre Erlebnisse. Es verwunderte nicht, dass die Halle buchstäblich aus allen Nähten platzte und der Veranstalter mit allen verfügbaren Stühlen und Tischen nachjustieren musste.

Mehr als 200 Besucher hörten und sahen dann voller Spannung den einmaligen Weinköniginnen-Report. 249 Termine in 348 Tagen, 59 Tage im Ausland, 36.000 gefahrene Kilometer, in 17 Tagen um die Welt, das sind einige Eckdaten, hinter denen sich ein kaum fassbarer Erlebnisreichtum verbirgt.

Ein Fotoshooting in Berlin, die Begegnung mit Politikern, einige nationale Weinprämierungen sowie ein Winzerfest auf der Insel Sylt waren dabei eher die Basis der sich weiter steigernden Anforderungen. Beim deutschen Rotweinpreis und bei der Wahl des besten Sommeliers zeigte sich Bertram als königliche Moderatorin.

Fernsehsendungen wie "Kaffee, Tee oder doch ein Bier" und die Sommerbühne des SWR in Edesheim sowie ihre Kochkünste im kanadischen Fernsehen schilderte sie. Ihre Weltreise mit den Städten Shanghai, Singapur, Zürich, Brügge, Toronto, Peking und New York stellte sie unter das Motto "Ein Landei in der großen weiten Welt". Gerade dieses Motto vermittelte Bescheidenheit und Souveränität zugleich.

Als Repräsentantin des deutschen Weines hatte Bertram 102.000 Hektar aus 13 Qualitätsweinanbaugebieten zu vertreten. Vor allem im Ausland genießen die deutschen Rebsorten Riesling und Spätburgunder ausgesprochene Anerkennung.

Diese Anerkennung zeigte sich auch auf der "Vinexpo" in Bordeaux, dem weltweit größten Anbaugebiet, dessen Winzer sonst eher dem Cabernet Sauvignon und dem Merlot frönen. Bertram wird dem Tal als Winzerin erhalten bleiben und die Gäste mit leckeren Tropfen verwöhnen. Auf ihrer einjährigen Reise durch die Welt kehrte sie in ihren Gedanken immer wieder an die Ahr zurück, getreu dem Motto: "Gedenke der Quelle, wenn du trinkst".

Wie wird der 2013er Jahrgang? Dieser Frage, gestellt von Moderator Thomas Monreal, stellten sich Astrid Rickert, Weinküfermeisterin der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, Georg Kriechel, Kellermeister der Dagernova, und der Winzermeister vom Weingut Sonnenberg, Marc Linden. Das Ergebnis sei sehr zufriedenstellend. In der Vielfalt von Jahrgangs-Spezifikation schaffe dieser Jahrgang wieder einmal eine gewollte Abwechslung. Er präsentiere sich etwas säurereicher und sei vor allem im Weißweinbereich sehr filigran und belebend.

Die Rotweine würden weniger alkoholhaltig ausfallen. Sowohl Oliver Piel, Vize-Geschäftsführer von Ahrtal-Tourismus, als auch Gerhard Kreuter und Paul Gieler vom Gesprächskreis Ahrwein dankten den Referenten. mm

Der nächste Gesprächskreis Ahrwein findet am Dienstag, 29. April, im Weingut Sonnenberg in Bad Neuenahr,Heerstraße 98, statt. Paul Gieler referiert zum Thema "Das Terroir der Ahr". Beginn ist um 19 Uhr.

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