Tusche trifft Karikatur Die ehemalige Synagoge präsentiert sich als Kunstgalerie

AHRWEILER · Vier Künstlerinnen - vier Arbeitsweisen. Bunt gemischt präsentieren die vier regionalen Künstlerinnen Evelyn Fuhrmann, Cornelia Harss, Evelyn Klein und Martine Seibert-Raken ihre Ausstellung unter dem Motto "Gegensätze und Überschneidungen" in der ehemaligen Synagoge von Ahrweiler.

 Vernissage in der ehemaligen Synagoge: (von links) Evelyn Fuhrmann, Cornelia Harss, Martine Seibert-Raken und Evelyn Klein.

Vernissage in der ehemaligen Synagoge: (von links) Evelyn Fuhrmann, Cornelia Harss, Martine Seibert-Raken und Evelyn Klein.

Foto: Martin Gausmann

Für ihre Werke bedienten sie sich Techniken wie Tusche, Karikatur, Betonestricharbeiten und Malerei auf Steinoberflächen. Und berufen sich dabei auf Johann Wolfgang von Goethe: "Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht."

Einen kleinen Teil eines eigentlich auf einer Kuhweide installierten Kaninchendrahtobjektes zeigt zum Beispiel Martine Seibert-Raken auf der ehemaligen Frauenempore der Synagoge. Evelyn Fuhrmann setzt hingegen mit ihren "Satelliten-Bildern" auf eine vergrößerte Darstellung der Wirklichkeit. "Vielleicht denkt manch einer an Weltall oder an eine Tiefseelandschaft.

Es ist jedoch eine malerische Makroaufnahme von Flechten", so Evelyn Fuhrmann bei der Vernissage über ihre Werke. Die Tuschezeichnungen der Sinziger Künstlerin Evelyn Klein bestechen durch grafische Klarheit: "Bei der künstlerischen Umsetzung geht es mir um eine abstrakte Formgebung. Mit Abstufungen von Schwarz-, Weiß-, Grautönen, manchmal einem Schleier von Hellblau will ich die Welten des Auf und Ab im Leben zeigen.

Martine Seibert-Raken fokussierte sich in ihrem Innenarchitekturstudium zunehmend auf die Wirkung von Raum und Kunst und die damit eng verbundene Auswahl von Farbe und Material. Für sie ist Raum "Gesamtkunstwerk, Bühne und die Möglichkeit, Material, Farbe, Form und Design in ein spannungsreiches Konzept zu fassen und so seine ganz eigene Wirkung zu zeigen".

"Ist das Kunst oder kann das weg? - Menschen im Museum" heißt die Karikatur-Mal-Serie von Cornelia Harss. Angeregt zu dieser Serie wurde sie schon in der Mitte der Neunziger bei dem ersten Besuch der damals neuen Bonner Kunstmuseen. Seit der Zeit setze sie die Serie kontinuierlich fort und sagt: "Mit diebischem Vergnügen brachte ich die Kunstliebhaberavantgarde auf Leinwände, die interessiert, fasziniert abgestoßen oder einfach überfordert vor der modernen meist gegenstandslosen Museumskunst stehen." Die Vernissage zur Ausstellung wurde musikalisch umrahmt vom Duo Divisions mit Johannes Morschhausen an der Gitarre und Irmgard Morschhausen an der Flöte. ga

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist bis zum 17. Oktober geöffnet von Mittwoch bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr.

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