Riesenbärenklau im Kreis Ahrweiler Die Herkulesstaude ist für Kinder besonders gefährlich

Kreis Ahrweiler · Die giftige Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt, wird sich auch in diesem Sommer vor allem an Bach- und Flussufern, an den Rändern von Wegen und Feldern und auch in Hausgärten ausbreiten. Insbesondere Kinder sind gefährdet.

Die Kreisverwaltung Ahrweiler warnt erneut, bevor die Pflanzen groß und gefährlich werden: Für die Bekämpfung ist jeder Grundstückseigentümer selbst verantwortlich. Die Pflanzen sollten rechtzeitig ausgegraben werden.

Es handelt sich um keine einheimische Pflanze, sondern um einen sogenannten Neophyt. Die bis zu 3,5 Meter hohe Pflanze kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde vor gut 100 Jahren in Mitteleuropa eingeführt. Die zunehmende Verbreitung verursacht ökologische Probleme und stellt ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar.

Die Pflanze ist giftig und gefährlich, weil Hautkontakt zu allergischen Reaktionen, zu Rötungen, Schwellungen und schmerzhaften Verbrennungen führen kann. Insbesondere Kinder sind gefährdet, weil sie durch die auffällige Erscheinung der Pflanze und dessen röhrenartige Stiele zum Spielen verleitet werden. Pflanzen, die an Standorten wachsen, an denen sich Kinder aufhalten, sollten in jedem Fall entfernt werden.

Wirksamstes Bekämpfungsmittel ist das Ausgraben des Wurzelstocks durch Abstechen der Wurzel in etwa 15 Zentimeter Bodentiefe. Das Ausgraben ist vor allem bei kleineren Beständen die sicherste Methode und kann auch während der Vegetationsperiode von jedem vorgenommen werden. Wiederholtes Mähen führt nicht zum Absterben der Pflanzen. Je kleiner die Pflanzen sind, desto einfacher lassen sie sich ausgraben und desto geringer sind die Gefahren bei Hautkontakt. Um einen dauerhaften Erfolg zu erzielen, sind das Beobachten und das Ausgraben der Pflanzen auf den betroffenen Flächen über mehrere Jahre notwendig.

Nach der Ausbildung der Samenstände sollten diese abgeschnitten werden, ohne dass der Samen auf den Boden fällt und neu austreibt. Die Pflanzenteile sollte man anschließend verbrennen. Bei größeren Mengen gibt der Abfallwirtschaftsbetrieb Kreis Ahrweiler Hinweise zur Entsorgung unter der gebührenfreien Telefonnummer 0 80 00/85 88 58.

Auf keinen Fall dürften die Samenstände auf der Fläche kompostiert, auf den Kompost oder in die Biotonne geworfen oder auf der Fläche liegengelassen werden, so der Kreis in seiner Mitteilung. Auch eine Abgabe bei den Astsammelplätzen der Gemeinden sei nicht zulässig. Zudem rät der Kreis: „Bei Arbeiten am Riesenbärenklau ist Schutzkleidung zu tragen, nämlich Handschuhe, Schutzbrille, langärmelige Kleidung und Gummistiefel.“

Entlang der Ahr bekämpfen die Kreisverwaltung Ahrweiler sowie die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord die giftigen Pflanzen im Rahmen der Gewässerunterhaltung. Diese Maßnahmen entbinden jedoch nicht die Eigentümer der Grundstücke, im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht selbst aktiv zu werden und zu handeln.

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