Bärbel Schäfer liest in Altenahr Die Tücken der Einsamkeit

Altenahr · Bärbel Schäfer stellt in Altenahr ihr neues Buch vor. Rund 50 interessierte Besucher setzen sich auf dem Weingut Sermann mit der sensiblen Botschaft des Werkes „Avas Geheimnis – Meine Begegnung mit der Einsamkeit“ auseinander.

Moderatorin und Autorin Bärbel Schäfer hat in Altenahr ihr neues Buch „Avas Geheimnis – Meine Begegnung mit der Einsamkeit“ vorgestellt.

Moderatorin und Autorin Bärbel Schäfer hat in Altenahr ihr neues Buch „Avas Geheimnis – Meine Begegnung mit der Einsamkeit“ vorgestellt.

Foto: ahr-foto

Bärbel Schäfer war viele Jahre lang so etwas wie die Vorzeige-Talk-Queen bei RTL. Die nach ihr benannte Sendung „Bärbel Schäfer“ wurde zwischen 1995 und 2002 rund 1500 Mal produziert und ausgestrahlt. Sie gehörte damit zu den bekanntesten TV-Gesichtern. Nun war sie auf Einladung des Malteser Hilfsdienstes in Altenahr zu Gast. Die Journalistin, Autorin, Fernseh- und Hörfunkmoderatorin präsentierte dort ihr neues Buch, „Avas Geheimnis – Meine Begegnung mit der Einsamkeit“ (Random House-Verlag).

50 Bücherfreunde waren in das Weingut Sermann an der Altenahrer Seilbahnstraße inmitten des Flutgebietes gekommen, um die 59-jährige Autorin zu erleben. „Das Gefühl von Einsamkeit betrifft viel zu viele Menschen in unterschiedlichsten Momenten. Bärbel Schäfer zeigt in warmherziger Weise auf, was man dagegen tun kann, und vermittelt Hoffnung“, so der Malteser Hilfsdienst, der die Begegnung der Altenahrer mit der Autorin möglich gemacht hatte. Schäfer, Fernsehproduzentin und Mutter von zwei Söhnen, ist mit dem Juristen, Publizisten und Fernsehmoderator Michel Friedmann verheiratet und lebt in Frankfurt.

Sie beschreibt am Beispiel der quasi aus der Welt gefallenen, 38-jährigen Ava die Auswüchse der erlebten Einsamkeit, das Starren auf die Raufasertapete in der 30 Quadratmeter großen Wohnung im zweiten Stock, das Fehlen jeglicher sozialen Kontakte, die negative Abwärtsspirale eines Menschen, der sich aus dem gesellschaftlichen Gefüge längst verabschiedet hat und zunehmend in die Depression rutscht. „Wir brauchen ein Gegenüber“, so Schäfer. Kommunikation, Geselligkeit und Miteinander seien wichtige Lebenselixiere. Es gibt ihn immer häufiger, den Zustand tiefer Verlassenheit, wie ihn immer mehr Menschen erfahren: Experten sprechen längst von einer Einsamkeitsepidemie. Mehr aufeinander schauen, Einsamen die Hand reichen, ihnen immer wieder Angebote machen, könne Menschen vom Planeten Einsamkeit zurückholen, meint Schäfer.

Stephan Tusch, Projektleiter „Fluthilfe“ bei den Maltesern: „Bärbel Schäfer geht in diesem Buch einem Gefühl nach, das fast alle Menschen auf die ein oder andere Weise kennen. Ein warmherziges, einfühlsames Buch.“ Das fanden die Zuhörer auch und spendeten nach der Lesung, die zu einer emotionalen Reise wurde, langen Beifall.

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