Besucher in der Eifel Hohe Acht verzeichnet Ansturm von Schneetouristen

Hohe Acht · Neuschnee bis an den Niederrhein - da zieht es die Menschen in NRW nach draußen. An der Hohen Acht gab es ein großes Besucheraufkommen. Andernorts blieben die Touristen weg. Die Glätte sorgte zudem für zahlreiche Unfälle.

 An der Hohen Acht gab es am Wochenende ein hohes Besucheraufkommen.  (Archivbild)

An der Hohen Acht gab es am Wochenende ein hohes Besucheraufkommen. (Archivbild)

Foto: Martin Gausmann

Einzelne Gemeinden in der Eifel haben am Wochenende einen großen Andrang von Besuchern verzeichnet. Andernorts blieb der Ansturm dafür aus.

Gekommen waren nach Angaben der Polizei zahlreiche Wintersportler und Familien zum Rodeln, die offenbar vom Neuschnee angelockt wurden. Die Behörden sprechen von einem hohen Besucheraufkommen in den Wintersportgebieten Hohe Acht sowie Arft.

Die Besucher seien seit Freitag angereist, besonders viele Touristen kamen aber demnach am Sonntag. Bereits ab den Morgenstunden seien erste Wanderer und Wintersportler unterwegs gewesen. Mit entsprechenden Folgen: Die öffentlichen Parkplätze waren aufgrund des Ansturms schnell ausgelastet. Zeitweise verzeichnete die Polizei Verkehrsbeeinträchtigungen. Einige Autofahrer fuhren sich mit ihren Fahrzeugen im Schnee fest.

Die Polizei führte Kontrollen durch und ahndete eine Reihe von Parkverstößen. Zudem forderte sie die Besucher auf, sich an die Corona-Regeln wie Abstände und das Tragen einer Alltagsmaske zu halten.

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Glätte sorgt für viele Unfälle

Der Schnee animierte auch anderswo viele Menschen zum Schlittenfahren und Spazierengehen - zum Beispiel rund um das Hermannsdenkmal im Kreis Lippe. Anders als in vielen Ausflugsgebieten blieben hier die Parkplätze geöffnet, laut Polizei gab es aber keine Probleme mit Tagestouristen. Auch im Sauerland blieb nach Polizeiangaben der große Ansturm aus. Polizei und Rettungskräfte in ganz NRW beschäftigten allerdings einige Glätte-Unfälle.

Laut einer Sprecherin vom Deutschen Wetterdienst fiel im Schnitt ein bis zwei Zentimeter Neuschnee; im Münsterland sowie im Bergischen Land und im Siegerland waren es teils drei bis vier Zentimeter. Im Rheinland war es der erste Schnee in diesem Winter - und der zog viele nach draußen: So wurden etwa im Kölner Rheinpark und auf den Poller Wiesen Schneemänner gebaut, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Tief „Flaviu“ sorgte jedoch auch für glatte Straßen und an vielen Orten in NRW führte das Winterwetter zu Unfällen. In Hellenthal im Kreis Euskirchen wurde am Samstagabend eine 22 Jahre alte Autofahrerin schwer verletzt, als ihr Wagen ins Schleudern geriet und sich überschlug. Auch bei Niederzier-Oberzier im Kreis Düren kam eine junge Autofahrerin von der glatten Fahrbahn ab. Das Fahrzeug der 20-Jährigen überschlug sich in der Nacht zu Sonntag, die Frau erlitt leichte Verletzungen.

In Köln rutschte am frühen Sonntagmorgen ein noch unbekannter Fahrer mit seinem Wagen über einen Kreisverkehr, überschlug sich und prallte gegen einen Baum. Dann flüchtete er vom Unfallort, ohne sich um die schwer verletzte Beifahrerin zu kümmern. Nach dem Fahrer werde gesucht, teilte die Polizei mit. In Pulheim im Rhein-Erft-Kreis prallte ein Auto gegen einen Telefonmast. Dabei entstand nach Polizeiangaben ein Sachschaden von rund 5000 Euro.

Obwohl am Sonntagvormittag vielerorts noch eine weiße Schneedecke lockte, blieb der große Andrang in den Wintersportregionen aus. In der Eifel und im Sauerland waren an diesem Wochenende weiter viele Ski- und Rodelhänge, Parkplätze und Zufahrten weiterhin gesperrt.

„Es hat in der Nacht noch einmal kräftig geschneit, und ab etwa 200 Metern bleibt der Schnee auch liegen. Die Ausflügler können sich daher auf verschiedene Strecken verteilen“, berichtete ein Sprecher der Polizei im Hochsauerlandkreis. Insgesamt seien aber nur wenige Touristen unterwegs.

Einer Wanderin im Siebengebirge (Rhein-Sieg-Kreis) musste am Sonntagmorgen die Feuerwehr mit einer Trage zu Hilfe kommen: Die Frau war auf einem Waldweg gestürzt und hatte sich leicht verletzt, wie die Freiwillige Feuerwehr Königswinter mitteilte.

Im Oberbergischen Kreis verwies die Gemeinde Reichshof mit dem Wintersportgebiet Blockhaus-Belmicke auf die dort wegen der Corona-Pandemie geltende 15-Kilometer-Hotspot-Regel, die eine Anreise für Freizeitaktivitäten von weiter weg ohnehin untersage. Daran hielten sich nach Angaben der Polizei aber nicht alle. Etwa zwei Dutzend Auswärtige habe man am Wochenende an den gesperrten Zufahrten zum Skigebiet Blockhaus angehalten und zurückgeschickt, teilte die Polizei am Sonntagnachmittag mit.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Essen rechnet für den Wochenbeginn mit einem Temperaturanstieg. Für Montag werden Höchstwerte zwischen drei und sechs Grad erwartet, dabei soll es überwiegend bedeckt bleiben, mit vereinzelten Regenschauern. Im Bergland erreichen die Temperaturen voraussichtlich ein Grad, im Tagesverlauf und in der Nacht zu Dienstag kann es noch etwas Schnee oder gefrierenden Regen geben. Im Rheinland sollen die Temperaturen auch in der Nacht nicht mehr unter null Grad fallen.

(ga/dpa)
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