Ausflüge in den Schnee Eifel und Sauerland bereiten sich auf Ansturm am Wochenende vor

Kreis Ahrweiler · Die Polizei und Ordnungsämter bereiten sich auf einen Ansturm an diesem Wochenende auf die Schneegebiete vor. Trotz gesperrter Pisten werden wieder viele Tagesausflügler erwartet.

 Viele Gebiete sind gesperrt.

Viele Gebiete sind gesperrt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Trotz vieler gesperrter Pisten bereiten sich Polizei und Ordnungsämter im Sauerland und in der Eifel auf einen erneuten Touristenansturm am Samstag und Sonntag vor. Auch in etwas niedriger gelegenen verschneiten Regionen rechnet die Polizei mit vielen Tagesausflüglern. So stellt sich etwa die Polizei im Märkischen Kreis auf einen größeren Einsatz zwischen Meinerzhagen und Herscheid ein. An einer Landstraße hatten am vergangenen Wochenende am Straßenrand widerrechtlich geparkte Autos für Verkehrschaos gesorgt.

Für eine wachsende Zahl von Skigebieten im gesamten Hochsauerland, in Olpe sowie im Eifelort Hellenthal und im nordhessischen Willingen haben die Kommunen ein Betretungsverbot ausgesprochen oder bereiten es vor. Ordnungsämter und Polizei kündigten an, Präsenz zu zeigen und gegen Verstöße gegen die Corona- oder Verkehrsregeln konsequent vorzugehen. Sofern es nötig werde, könnten auch Zufahrtsstraßen wieder abgeriegelt werden, hieß es etwa mit Blick auf Winterberg. „Wir stellen uns wieder mit starken Kräften auf“, sagte die Sprecherin der Kreispolizei Hochsauerland. Abermals seien Kollegen der Bereitschaftspolizei und Reiterstaffel zur Unterstützung im Einsatz. Auch im Kreis Euskirchen bereitet sich die Polizei darauf vor, die Kräfte des Ordnungsamtes zu unterstützen, wenn nötig.

An der Hohen Acht, dem höchsten Gipfel der Eifel an der Grenze der Kreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz stellten Behördenvertreter zum Jahresende 2020 keine Verstöße gegen die Corona-Abstandsregeln fest. An der Hohen Acht kam es im Dezember jedoch zu Staus und Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung.

Andrang auf Hohe Acht erwartet

Die Verbandsgemeinde Adenau, an deren Gemarkungsgrenze die Hohe Acht liegt, erwartet nun zum Wochenende erneut einen „Massenandrang“. Wohl zu Recht. Denn der Wetterbericht sagt für diesen Freitag abermals Schnellfall voraus. Am Sonntag soll dazu sogar die Sonne scheinen.

So kündigt die Verbandsgemeinde für das Wochenende ein gemeinsames Vorgehen mit anderen Behörden an. Um chaotischen Zuständen, wie es sie am vergangenen Wochenende deutschlandweit in einigen Wintersportgebieten gab, in den Bereichen Hohe Acht / Nürburgring und im Skigebiet Arft entgegenzuwirken, hätten sich die Verbandsgemeinden Adenau und Vordereifel mit der Polizei und in Absprache mit der Kreisverwaltung Ahrweiler zu einer konzertierten Aktion zusammengeschlossen.

„Wie ein Magnet wirkt die wunderschöne Landschaft auf die Menschen, die sich nach Monaten der Corona-bedingten Einschränkungen ein Stück Normalität wünschen und die es raus in die Natur zum Wintersport- und -spaß zieht“, heißt es in der Mitteilung. Aber: Bei allem Verständnis für diese Bedürfnisse würden die Polizeibehörden vor Ort sowohl die Verkehrssicherheit als auch die Einhaltung der aktuellen Corona-Regelungen verstärkt überwachen. Die Mitarbeiter der Ordnungsbehörden und Zusatzkräfte der Polizei würden in den Wintersportorten intensiv präsent sein und sowohl für reibungslosen Verkehrsfluss, für vorschriftsmäßiges Parken von Fahrzeugen sowie für die Einhaltung der Corona-Regeln sorgen. „Verstöße werden rigoros geahndet. Verkehrsbehindernde parkende Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt.“

Polizei bittet die Menschen, zuhause zu bleiben

Eine Sprecherin der zuständigen Polizei in Mayen macht deutlich, dass die Beamten hoffen, die Menschen blieben zu Hause. Doch gingen sie und ihre Kollegen davon aus, dass „einige zum Schlittenfahren kommen“. Zu Corona-Verstößen sei es an der Hohen Acht bisher nicht gekommen, weil sich die Menschen dort verteilten, so die Sprecherin mit Blick auf die Größe des Geländes. Der Fokus des für das Wochenende geplanten Einsatzes liege daher darauf, etwaige Parkverstöße zu ahnden.

Landrat Jürgen Pföhler richtete bereits gegen Ende des vergangenen Jahres einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung: „Es ist nachvollziehbar, dass man das winterliche Wetter nutzen möchte. Dennoch bitte ich Sie eindringlich darum, größere Menschenansammlungen zu vermeiden, um das Infektionsrisiko zu minimieren, und Polizei und Ordnungsamt nicht zusätzlich durch diese Ausflüge zu belasten.“

Auch der Landrat des Kreises Euskirchen, Markus Ramers, die dortigen Bürgermeister, Polizei und Nordeifel Tourismus appellieren an die Bevölkerung, zu Hause zu bleiben. „Wir teilen die Sehnsucht nach Bewegung draußen in der Natur, vor allem im Schnee. Die Realität ist jedoch, dass es in der aktuellen pandemischen Lage schlichtweg keine Angebote in der Nordeifel für die vielen Besucherinnen und Besucher gibt“, heißt es in dem Schreiben. Die Skigebiete seien nicht zugänglich, die Rodelhänge gesperrt, ebenso die meisten Parkplätze. Auf den Waldwegen bestehe eine extrem erhöhte Schneebruchgefahr, die lebensgefährlich sei. Überall im Kreis Euskirchen gelte: Gastronomische Betriebe seien geschlossen, es gebe keine Toiletten, keine Wickelräume für Babys und Kleinkinder, keine Möglichkeit zur Einkehr, keinen Ort zum Aufwärmen.

(Mit Material der dpa)
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