Containeranlage am Rebstocklager Eröffnung des Dernauer Kindergartens am Ersatzstandort verzögert sich

Marienthal/Dernau · Dernauer Kinder müssen ein paar Tage länger warten als geplant, bis sie nächste Woche ihre neue Container-Kita auf dem Gelände Rebstock beziehen können. Die Anfahrt könnte allerdings zum Problem werden.

 Die Container für den Dernauer Kindergarten (vorne) und die doppelstöckige Grundschule stehen schon. Doch die Möbel für die Kleinen fehlen noch, sodass sich die Kita-Eröffnung um einige Tage verzögert.

Die Container für den Dernauer Kindergarten (vorne) und die doppelstöckige Grundschule stehen schon. Doch die Möbel für die Kleinen fehlen noch, sodass sich die Kita-Eröffnung um einige Tage verzögert.

Foto: Martin Gausmann

Schöner könnte ein Kindergarten im Ahrtal nicht gelegen sein: Der Dernauer Einrichtung St. Johannes der Apostel wurde für ihre Containeranlage die Fläche oberhalb des Klosters Marienthal auf dem Gelände der historischen Dokumentationsstätte Lager Rebstock zur Verfügung gestellt. Die Container für die 65 Kindergartenkinder und auch die doppelstöckige Anlage, die ab Ferienende die Dernauer Grundschulkinder beheimaten soll, steht schon.

Doch noch können die Kleinen die Aussicht auf die Marienthaler Rebhänge nicht genießen, weil ein Großteil der Möbel für den Betrieb fehlt. Erst am Montag, also mit drei Tagen Verzögerung, wie Standortleiterin Margot Hess etwas zerknirscht sagt, können die Ein- bis Sechsjährigen ihre neuen Räumlichkeiten beziehen, die für die nächsten paar Jahre als Ersatzstandort dienen sollen. Sie geht von einer Nutzung von mindestens zwei bis drei Jahren aus, bevor sie und ihr Team in den geplanten, modernen Neubau in Dernau ziehen können.

Erzieherinnen helfen beim Aufbau der Möbel

Zuständige Ämter und Behörden haben die Räume schon abgenommen. Eigentlich wäre damit für den geplanten Start ins neue Kita-Jahr alles parat – wenn nicht die Möbel fehlten. So packen Hess und ihre Kolleginnen an diesem Morgen Pakete aus, zerschneiden Folien und bauen die kleinen Kinderregale auch schon mal selbst zusammen. Die Leiterin sagt zu ihren Handwerkern: „Wir packen gerne selbst mit an. Wir wollen wirklich, dass es endlich losgeht.“ Sicher wollen das auch die Eltern der Kinder, die aber immerhin keine Betreuungsfehlzeiten durch die Verzögerung erleiden mussten. Denn Kinder, die dringend beaufsichtigt werden müssen, können für die nächsten paar Tage in der Kita in Mayschoß unterkommen, die vom gleichen Träger betrieben wird.

Nicht nur die Räume – drei Gruppenräume, ein Bewegungsraum, Kindertoiletten, Personalraum und Küche – sind brandneu auf dem Rebstockgelände. Auch alle Möbel und die meisten Spielsachen finden hier frisch gekauft Einzug in die Kita, alle finanziert vom Förderverein, durch Spendengelder also. „Wir haben die Kinder in unseren sogenannten Kinderkonferenzen schon lange auf den Umzug vorbereitet und sie auch in die Gestaltung der Container-Kita und deren Räume einbezogen“, so Hess. Ein Wunsch, der häufig genannt worden sei, war, dass es wieder einen Bewegungsraum geben solle. Den missten die Kinder in den Ersatzräumen in Holzweiler, wo sie in den letzten Monaten untergekommen waren, am meisten.

So dankbar sie für die Zwischenlösung in der Grafschaft ist und war, freut sich die Leiterin, dass nun endlich wieder Zeit und eine Perspektive für pädagogische Konzepte da ist. Hess: „Ich finde es sehr schön, dass wir hier mitten in der Natur, fernab vom Verkehr sind. Eine Kollegin beispielsweise hält Ziegen ganz in der Nähe.“ Da würden sich ganz neue Möglichkeiten für den pädagogischen Alltag ergeben.

Ein wenig Kopfschmerzen macht ihr die idyllische Lage aber doch – vor allem die aktuelle Anfahrtssituation zu der kleinen Hochebene. „Selbstständig können die Kinder jetzt nicht mehr zu uns kommen. Die Eltern müssen sie mit dem Auto bringen, und es werden auch Kindergartenbusse eingesetzt.“ Das Problem an der Sache: Aktuell sind in Marienthal, vor allem auf der direkten Anfahrt neben dem Kloster, etliche Baustellen. Autos und selbst die kleinen Kita-Busse, zu deren Nutzung die Leiterin rät, müssen in nächster Zeit die Anfahrt über die engen Wege in den Weinbergen nehmen. „Über Gegenverkehr will ich mir aktuell noch keine Gedanken machen“, so Hess.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort