Neues Bauland in Mayschoß Es geht weiter mit dem Wohnprojekt „Burgwiese“

Mayschoß · Der Mayschosser Rat will Bauland für Flutopfer im beschleunigten Verfahren entwickeln. Infrage kommt dabei speziell ein Baugebiet auf den Campingplatz „Burgwiese“. Einer Eignungsprüfung hält das Areal stand.

 Mayschoß will zusätzliche Flächen für Flutopfer als Bauland ausweisen. Der bisherige Campingplatz „Burgwiese“ steht dabei Fokus.

Mayschoß will zusätzliche Flächen für Flutopfer als Bauland ausweisen. Der bisherige Campingplatz „Burgwiese“ steht dabei Fokus.

Foto: ahr-foto

Ersatzbauflächen für Flutbetroffene, die ihr Haus nicht wieder am alten Standort aufbauen dürfen oder wollen, sind im engen Ahrtal rar. Schon vor der Hochwasserkatastrophe hatten die Gemeinden an der Mittelahr Probleme, Baugrundstücke zur Verfügung zu stellen, sei es für Kinder oder Enkel der Familien oder für Neubürger. Dabei galt es damals auch, mehr Menschen anzusiedeln, damit die kleinen Orte nicht verödeten. Dieses Problem hat die Flut verschärft, denn es hat sich herausgestellt, dass einige Flächen, die zu Bauland entwickelt werden sollten, nicht mehr in Frage kommen, etwa in Rech und Dernau.

Planer bescheinigen dem Areal die Eignung für die Bebauung

Mayschoß hatte mit der „Burgwiese“ bereits vor der Flut ein Grundstück in vor Hochwasser sicherer Lage ins Verfahren gebracht. Der Gemeinderat hatte den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans bereits am 2. Dezember 2019 gefasst. Allerdings gibt es bislang keinen Entwurf für einen Bebauungsplan als Grundlage für die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden. Jetzt stand das Thema wieder auf der Tagesordnung im Gemeinderat. Die Zuhörer drängten sich, denn im Dorf gehen die Meinungen auseinander. Grund: Auf der „Burgwiese“ befindet sich seit langer Zeit der Campingplatz, den nicht nur die Nutzer, sondern auch ein Teil der Mayschosser nicht missen wollen.

Das Gelände war nach der Flut begutachtet und für Wohnungsbau als geeignet eingestuft worden, schon Ende 2021 von der AG Wiederaufbau Ahrtal der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, später vom Planungsbüro Stadt-Land-plus, das die Ortsentwicklung des alten Weindorfs konzipiert. Die Planer bestätigten die gute Eignung des Areals für Wohnbebauung. Wie die AG Wiederaufbau schlugen sie vor, das Baugebiet nicht auf den Campingplatz zu beschränken, sondern nach Westen, Osten und Norden zu vergrößern. Allerdings hätte eine weitere Ausdehnung nach Westen das Verfahren aus Gründen des Naturschutzes verzögern können. Das wollte der Rat nicht riskieren.

Moderate Vergrößerung des Baugebietes avisiert

Schließlich einigte sich das Gremium auf eine moderate Vergrößerung des Plangebiets bis zum Fuhrweg im Norden, wobei nordöstlich nur wenige Parzellen hinzugenommen werden sollen. Für eine mögliche weitere Ausdehnung des Baugebiets könnte später ein weiteres kleines Plan-Verfahren durchgeführt werden, war die Meinung. Der Bebauungsplan soll in einem beschleunigten Verfahren aufgestellt werden, das heißt, dass auf eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und Träger öffentlicher Belange verzichtet werden kann. Baureif könnte das Grundstück Ende 2024 sein.

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