Wiederaufbau nach der Flut QR-Codes sollen in Sinzig für mehr Transparenz sorgen

Sinzig · Nicht überall sind Bagger und Bauarbeiter zu sehen, dennoch geht der Wiederaufbau nach der Flut in Sinzig voran. Mehr als 40 QR-Codes zeigen vor Ort, was passiert.

Digital sind im Sinziger Stadtgebiet künftig Informationen zum Wiederaufbau abrufbar. Eines von 43 Schildern mit QR-Codes steht auf dem Gelände des Sportclubs Bad Bodendorf.

Digital sind im Sinziger Stadtgebiet künftig Informationen zum Wiederaufbau abrufbar. Eines von 43 Schildern mit QR-Codes steht auf dem Gelände des Sportclubs Bad Bodendorf.

Foto: ahr-foto

Der Wiederaufbau im Ahrtal läuft seit gut 18 Monaten. Neue Wege bei der Darstellung sichtbarer Ergebnisse geht seit Jahresbeginn die Stadt Sinzig. Denn dort hat die Gesellschaft für Entwicklung, Wiederaufbau und Innovation (Gewi) zahlreiche Schilder mir QR-Codes im Stadtgebiet angebracht. Die digitalen Wiederaufbau-Informationen und aktuellen Entwicklungen vor Ort können Nutzer fortan nach vorherigem Scannen des Codes auf dem eigenen Smartphone-Bildschirm nachvollziehen.

Wird der Sportplatz wiederaufgebaut? Was ist mit den kaputten Schulen und Kindergärten? Wie geht es weiter mit dem Aufbau von Brücken und der Sanierung von Spielplätzen? Das sind drängende Fragen, auf die sich die Einwohner im Flutgebiet eine Antwort wünschen. Bereits seit September vergangenen Jahres liefert die Gewi auf ihrer Internetseite Informationen zu den einzelnen Wiederaufbauprojekten im Sinziger Kerngebiet und im Stadtteil Bad Bodendorf.

Sinzig will für Transparenz sorgen

Nun sollen zusätzlich 43 Schilder mit QR-Codes Aufschluss über den aktuellen Planungsstand verschaffen. Die digitalen Hilfsmittel im DIN-A4-Format wurden etwa in den von der Flut betroffenen Bereichen in der Sinziger Kernstadt und am zerstörten Radweg in Sinzig und Bad Bodendorf installiert. Die Idee. „Immer wieder hören wir die Kritik, dass noch sehr wenig oder auch nichts seit der Flut passiert ist. Über die QR-Codes schaffen wir eine neue Art der Kommunikation und können den Menschen erläutern, dass im Hintergrund im Bereich Planung Schritt für Schritt viel passiert“, sagt Gewi-Geschäftsführerin Sofia Lunnebach. „Wenngleich an vielen Stellen keine Bagger zu sehen sind, laufen im Hintergrund die Arbeiten an vielen Projekten auf Hochtouren.“

Das Prinzip der Sinziger Transparenz-Offensive ist simpel: Der Code auf den Schildern wird beispielsweise mit der Smartphone-Kamera gescannt. Die QR-Codes führen jeweils auf einzelne Projektseiten. „Diese Informationen werden von uns so aktuell wie möglich gehalten“, sagt Lunnebach. Denn überall, wo die Schilder zu finden sind, werde in baulicher Hinsicht etwas geschehen. Das treffe auf den Wiederaufbau der Mensa im Sinziger Schulzentrum genauso zu wie auf die Tennisanlage des TC Bad Bodendorf.

Prinzip ist auch in weiteren betroffenen Gebieten vorstellbar

Die Schilder sind jedoch nicht nur für die besorgten Bürger von Interesse. Wie die Gewi festgestellt hat, nutzen auch Touristen die Gelegenheit, sich digital über den Wiederaufbau zu informieren. Nach und nach soll das Angebot in Sinzig und Bad Bodendorf noch ergänzt werden. Messbare Erfolge habe die Gewi bereits verzeichnet. „Die Zahl der Aufrufe unserer Internetseite hat sich deutlich erhöht“, sagt Lunnebach. „Das Feedback ist also gut. Es zeigt, dass bei den Bürgern großes Interesse an Wiederaufbau-Projekten vorherrscht.“ Daher kann sich Lunnebach gut vorstellen, „dass der Grundgedanke der QR-Code-Schilder auch in anderen betroffenen Städten und Gemeinden an der Ahr eine gute Möglichkeit ist, mehr Transparenz in den Wiederaufbau zu bringen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort