Aufarbeitung der Flut Sehenden Auges in die Katastrophe

Analyse | Düsseldorf/Bonn · Die Flut im Westen Deutschlands kam nicht aus heiterem Himmel. Bessere Vorsorge hätte einiges verhindern können. Jetzt soll aufgearbeitet werden. Es ist aber unsicher, ob die Beteiligten ausreichend Lehren ziehen.

 Vom kleinen Flüsschen zum reißenden Strom. Die Ahr schlug Schneisen in die Wohnbebauung, als sie am 14. Juli durch Insul strömte.

Vom kleinen Flüsschen zum reißenden Strom. Die Ahr schlug Schneisen in die Wohnbebauung, als sie am 14. Juli durch Insul strömte.

Foto: dpa/Boris Roessler

So etwas hatte Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Am 14. Juli fielen innerhalb weniger Stunden an Rur, Erft, Swist und Ahr Niederschläge in solchen Mengen, dass sich kleine Bäche und Flüsse in reißende Ströme verwandelten und alles mitrissen, was im Weg stand. Die Bilanz: 183 Tote, mehr als 800 Verletzte und noch immer einige Vermisste. Dazu ungezählte Tragödien und seelische Traumata, aber auch volkswirtschaftliche Schäden von mehr als 30 Milliarden Euro. Noch immer sind viele in der Region nicht über die Katastrophe hinweggekommen. Wie auch? Zerstörte Häuser, aufgerissene Straßen, verwüstete Landstriche sind noch sichtbar, obwohl die ehren- und hauptamtlichen Helfer Stunden, Tage und Wochen schufteten.