Weinregion hilft Weinregion Neustädter überbringen Spendengelder nach Mayschoß

Mayschoß · 102 Neustädter hatten sich mit 20 Fahrzeugen zu einem Freundschaftsbesuch von der Weinstraße auf den Weg ins Ahrtal gemacht, um dort eine üppige Spende zu übergeben. Vier Feuerwehrkameraden erwanderten sich sogar den ganzen Weg.

 Die Läufer der Feuerwehr Neustadt werden von Ihren Kameraden und einer Dusche aus den Schläuchen nach vier Tagen Spendenlauf empfangen. Mit dabei ist auch der Oberbügermeister der Stadt, Marc Weigel, mit dem Spendenscheck (r.).

Die Läufer der Feuerwehr Neustadt werden von Ihren Kameraden und einer Dusche aus den Schläuchen nach vier Tagen Spendenlauf empfangen. Mit dabei ist auch der Oberbügermeister der Stadt, Marc Weigel, mit dem Spendenscheck (r.).

Foto: Martin Gausmann

250.000 Euro für Mayschoß: die Hälfte für bedürftige Familien, die andere Hälfte für ein Freizeitgelände für Jung und Alt im alten Weindorf. Den Scheck überreichte der Oberbürgermeister der Stadt Neustadt an der Weinstraße, Marc Weigel, am Samstag am Weingut Deutzerhof in Mayschoß an den ersten Beigeordneten der Gemeinde, Hartwig Baltes. Das Gelände rund um das Weingut sowie die angrenzenden Weinbergswege waren voll gestellt mit Feuerwehrautos aus Neustadt, auch Fahrzeuge vom Roten Kreuz und der Notfallnachsorge waren dabei. 102 Neustädter hatten sich mit 20 Fahrzeugen zu einem Freundschaftsbesuch auf den Weg gemacht.

Am Deutzerhof warteten sie zusammen mit Vertretern der Gemeinde Mayschoß und Mitgliedern der dortigen Feuerwehr auf vier Feuerwehrkameraden, die in voller Montur in zehn Tagen die 290 Kilometer von Neustadt nach Mayschoß zurück gelegt hatten, die letzte Etappe bei durchaus frühsommerlichen Temperaturen von Sinzig in das alte Weindorf an der Mittelahr. Der Beginn der Freundschaft zwischen der Stadt und dem Dorf, die sich beide dem Weinbau verschrieben haben, kann genau datiert werden: Es ist der 15. Juli 2021, der Tag nach der Flut, die an der Ahr so vieles zerstört hat.

Die Neustädter Kameraden hatten die Berichte von der Flut gesehen und sich direkt auf den Weg ins Katastrophengebiet gemacht. Als sie in Mayschoß ankamen stand noch das Wasser in den Straßen. Unverzüglich packten sie mit an. Sie kümmerten sich um die Kanalisation und bauten ein Handy-Netz auf. „Die Feuerwehren haben uns hier gerettet, ohne diese Hilfe hätten wir es niemals so weit geschafft“, bedankte sich Baltes. Er dankte auch für das gute menschliche Miteinander: „Eure Aktion von damals ist mit Geld nicht aufzuwiegen.“ So wurde der Katastropheneinsatz der erste Bezugspunkt zwischen den beiden Kommunen. „Ich wünsche mir, dass die Freundschaft weiter lebt“, sagte Weigel. Den hohen Geldbetrag hatten die Neustädter bei einer Fülle von Aktionen zusammengebracht, die letzten 20.000 Euro hatten die vier wandernden Kameraden unterwegs gesammelt.