Zuschauerkonzept geplant Freude über Rückkehr der Formel 1 auf den Nürburgring

KREIS AHRWEILER · Es ist nicht ausgeschlossen, dass bei der Rückkehr der Formel 1 zum Nürburgring Fans zugelassen sein werden. Die Planungen für das Rennen am 11. Oktober laufen. Im Kreis Ahrweiler freut man sich derweil über die „sensationelle Nachricht“ für die lokale Wirtschaft.

 Der deutsche Formel-1-Pilot Sebastian Vettel (Red Bull, r) und sein australischer Teamgefährte Mark Webber (verdeckt) führen am 07.07.2014 nach dem Start zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring (Rheinland-Pfalz) vor Lewis Hamilton (Mercedes AMG, l).

Der deutsche Formel-1-Pilot Sebastian Vettel (Red Bull, r) und sein australischer Teamgefährte Mark Webber (verdeckt) führen am 07.07.2014 nach dem Start zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring (Rheinland-Pfalz) vor Lewis Hamilton (Mercedes AMG, l).

Foto: picture alliance / dpa/Jens Büttner

Nicht nur die Deutsche Fußball Liga (DFL) arbeitet an einem Konzept für die Rückkehr der Fans - auch die Organisatoren des Nürburgrings wollen möglichst bald wieder Motorsport mit Zuschauern an der Rennstrecke sehen. Vielleicht sogar schon bei der überraschenden Rückkehr der Formel 1 am 11. Oktober auf den Kurs in der Eifel?

"Das Ziel ist es, mit Zuschauern zu fahren. Wir werden in Kürze mit Konzepten mit den Behörden in die Diskussion einsteigen", sagte Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort dem SWR, nachdem seine Strecke am Freitag den Zuschlag für die Königsklasse erhalten hatte.

Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Fans bei Sebastian Vettels letztem Formel-1-Rennen in Deutschland für Ferrari dabei sein könnten. Zwar sind Großveranstaltungen wegen der Coronavirus-Pandemie bis zum 31. Oktober verboten - aufgrund der Struktur an der Rennstrecke mit ihren weitläufigen Tribünen und Außenbereichen ließe sich der vorgeschriebene Abstand mit einer limitierten Anzahl an Zuschauern jedoch einhalten.

Zuschauer spielten bei Verhandlungen keine Rolle

Einige Aspekte gelte es zu beachten, damit beim Großen Preis der Eifel alles geregelt abläuft, so Markfort: "Welche Sitzreihen können wir belegen, welche Zuwege zu den Tribünen gibt es, wie sieht es mit dem Catering oder der Anfahrt aus?" Grundsätzlich sei er jedoch optimistisch. Und zwar nicht nur mit Blick auf die Königsklasse, sondern auch um den normalen Betrieb der Rennstrecke, auf der unter anderem die DTM, das ADAC GT Masters, das 24-Stunden-Rennen und die VLN starten werden, wieder Fans zugänglich zu machen.

Bei den Verhandlungen mit der Formel 1 sollen die Zuschauer aber keine Rolle gespielt haben, sagte Markfort dem Portal Motorsport-Magazin.com. Vielmehr wäre es "betriebswirtschaftlich schwierig", mit Zuschauereinnahmen zu rechnen. "Wir wollen am Ende kein Fiasko erleben, sodass der Deal immer ohne Zuschauer ist", stellte er klar.

Allerdings ließ Markfort ein Hintertürchen offen. "Momentan" gäben es die behördlichen Genehmigungen "erst einmal nicht her", dass Fans anwesend sein dürfen. Dies könnte sich mit einem entsprechenden Konzept jedoch ändern.

Freude im Kreis Ahrweiler

CDU und FDP im Kreis Ahrweiler begrüßen die nun fest vereinbarte Rückkehr der Formel 1 auf die bedeutende Rennstrecke. „Das ist eine sensationelle Nachricht, die Bedeutung für das gesamte Land Rheinland-Pfalz hat. Der Nürburgring ist der entscheidende Wachstumspool der gesamten Region. Mit der Formel 1 wird dieser Wachstumsmotor wieder neu beschleunigt“, so der FDP-Kreisvorsitzende Ulrich van Bebber.

„Gerade in der Corona-Krise ist das ein sehr starker Impuls, der auch die lokale Wirtschaft und die Gastronomie im Umfeld des Nürburgrings wieder hoffen lässt“, meinte die stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Christina Steinhausen, bekennender Auto- und Oldtimer-Fan. Große Freude auch bei den Adenauer Liberalen. „Das ist eine tolle Nachricht besonders auch für Adenau, wir freuen uns riesig“, sagte die FDP-Vorsitzende Ulrike Nett.

Die CDU im Kreis Ahrweiler begrüßt die Rückkehr der Formel 1 ebenfalls. Der CDU-Kreisvorsitzende Horst Gies (MdL) und der CDU-Kreistagsfraktionschef Karl-Heinz Sundheimer erklären, dass sie in der Entscheidung eine Chance für die Region sehen. Natürlich werde man abwarten müssen, ob das Rennen mit Zuschauern und wenn, mit wie vielen Zuschauern stattfinden könne. Das sei nicht völlig vorhersehbar.

Aber es zeige sich doch, dass der Nürburgring auch in Zukunft Perspektiven für die Region und ihre Menschen bieten könne. Gies: „Das ist auch auf die sehr gute Arbeit von Geschäftsführer Mirco Markfort und seinem Team zurückzuführen, die darauf achten müssen, dass die Veranstaltungen unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit gesehen werden. Nur wirtschaftliche Veranstaltungen sichern die Zukunft der Rennstrecke und damit auch Arbeitsplätze in der Region.“ Sundheimer ergänzt: „Wünschenswert wäre, wenn man auch nach Corona eine Basis für eine dauerhafte wirtschaftliche Zusammenarbeit finden könnte.“

(mit Material von sid)
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