Herbstausstellung der Are-Gilde in Ahrweiler Früchte des Herbstes in der Ahrweiler Synagoge

AHRWEILER · 26 Kunstwerke von 15 Künstlern: Die Herbstausstellung der Are-Gilde in der ehemaligen Synagoge an der Ahrweiler Altenbaustraße präsentiert vielfältige Werke. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 8. Oktober, zu sehen.

 Viel zu sehen: Die Herbstausstellung der Are-Gilde in der Ahrweiler Synagoge.

Viel zu sehen: Die Herbstausstellung der Are-Gilde in der Ahrweiler Synagoge.

Foto: Martin Gausmann

. Wer wollte und sich entsprechend platzierte, konnte sich bei der Vernissage zur Herbstausstellung der Are-Künstlergilde in der ehemaligen Ahrweiler Synagoge fast alle Werke auf einmal ansehen und so auch die Vielfalt der Kunst betrachten. Wer es anders wollte, konnte aber auch nähertreten und sich eingehend mit jedem Werk einzeln auseinandersetzen und dazu den jeweiligen Erschaffer befragen, denn die meisten der Künstler waren anwesend.

„Suchen Sie das 'Erlebnis Kunst' als subjektive Begegnung zwischen sich und einzelnen Werken, oder aber über den Weg der Information über das künstlerische Schaffen mit dem Künstler selbst“, lud die Präsidentin der Are-Gilde, Eva-Maria Kreuter bei der Vernissage ein.

Zugleich verwies sie auf die 76-jährige Geschichte der Are-Gilde und ihre Bedeutung als älteste Künstlervereinigung von Rheinland-Pfalz und eine der ältesten in Deutschland: „Wie damals so auch heute zählen zum Künstlerkreis Maler, Skulpteure, Schriftsteller und Musiker.“ Live-Musik und grafische Arbeiten gab es zum Auftakt der Schau in der Synagoge diesmal nicht, wohl aber Fotografien und Arbeiten in Aquarell, Acryl und Öl, aus Bronze, Ton, Speckstein und Gasbeton. Herbstlich sind vielfach die Farben, von hellem Sand oder Ocker oder warmem Braungelb der Felder am Rodder Maar bis zur abstrakten „Begegnung mit Rot“.

Tiefgrün präsentiert sich ein Wald in Kanada, und vom letzten Licht des Tages angestrahlt werden kantige Felsen am Grand Canyon. In knorrigen Rebstöcken entdeckt der Betrachter hervorspringende Gesichter und Gestalten. Einem großformatigen Stillleben mit üppigen Blüten, Früchten des Herbstes und Kerzenschein gegenübergestellt ist das berührende Antlitz einer traurig dreinblickenden Frau. Sinniert der Besucher gerade noch über die Deutungsmöglichkeiten des „Rufs der Wildvögel“, beschäftigt er sich wenige Meter Weiter mit der Konfrontation von Natur und Technik: der unerwarteten Begegnung eines Schwans mit einem Modellflugzeug.

In sich gekehrt, geradezu friedlich-versunken, wirken einige der figürlichen Bildhauerarbeiten, aber auch Zuflucht und Verschlossenheit finden Ausdruck in den gezeigten Skulpturen.„Die Künstler präsentieren Ihnen heute Werke, mit denen sie sich identifizieren, mit denen sie eine besondere Aussage verbinden oder aber sich der Jahreszeit anpassen“, hatte Kreuter festgestellt. Aktuell und auch Teil der Banner-Aktion in der Bad Neuenahrer Fußgängerzone zum Reformationsjubiläum ist ein Gemälde Martin Luthers, das ihn als strenggläubigen Mönch vor dem Kreuz abbildet. Eine andere Seite Luthers zeigt ein Exponat, das versehen ist mit einem seiner heute als derber empfundenen Zitate: „Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz“.

Die Herbstausstellung der Are-Gilde in der ehemaligen Synagoge an der Ahrweiler Altenbaustraße, dauert bis Sonntag, 8. Oktober. Zu sehen sind Werke der Gilde-Mitglieder Marlies Blettner, Dieter Breuer, Angelika Castelli, Richard Kraus, Annelie Leufgens, Werner Mertens, Robert Reuter, Horst Saul, Cristina Schäfer, Antje Schlaud, Werner Winkler, Dorle Schweiss und Pater Franz-Josef Ludwig. Als Gäste stellen außerdem Helene Mantei und Margarete Gebauer mit den Gilde-Künstlern aus.

Die Exponate sind am Freitag von 14 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen. Führungen können angemeldet werden unter der Rufnummer 0 26 41/2 84 61.

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