Neues Angebot in Sinzig Für jeden das passende Herz und andere Schätze in Sinzig

Sinzig · Viele Kreative haben sich zusammengetan und in Sinzigs Zentrum ein Geschäft ausschließlich für Selbstgemachtes eröffnet.

 Die Kunsthandwerker aus dem Forum: Winfried Eichen (v.l.), Anne Horst, Karin Riebe und Jutta Hein.

Die Kunsthandwerker aus dem Forum: Winfried Eichen (v.l.), Anne Horst, Karin Riebe und Jutta Hein.

Foto: Ahr-Foto

Die Kunden begrüßt „Mister Singer“, eine Skulptur mit einer Nähmaschine als Leib, vor dem „Forum für Handwerkskunst“, ehemals Schuhgeschäft Hackner. Statt Leerstand also ein neues Warenangebot, das die Sinziger Innenstadt belebt. Hier sind diejenigen richtig, die das Besondere suchen.

Ob Häkelkleid, originelle Wohnaccessoires oder Schmuck, Keramik oder Steckmöbel – in dem Laden an der Koblenzer Straße 2 am Markt ist Raum für viele schöne Dinge rund um das Thema Handarbeit. 14 Kunsthandwerker aus der Region präsentieren dort die Schätze jeweils lange gehegter Leidenschaften. Alle 14 vermarkten sich jeweils selbst. Die Grafschafter Offsetdruckerin Michaela Krause etwa häkelt seit acht Jahren „nach Wunschfarbe und Wunschmaß“ Kleider und Tuniken als „ein Hauch von Nichts“. Naturkosmetik stellt sie sogar schon seit 20 Jahren her, wobei ihr das Kräuterwissen der Großeltern zugutekommt.

„Vorbelastet“ durch die Mutter, eine Schneiderin, und einen künstlerisch veranlagten Vater, liebt auch die frühere Grundschullehrerin Jutta Hein aus Sinzig seit jeher textiles Gestalten und hat sich zu einer Meisterin des Patchwork entwickelt. Im großen Geschäftsraum locken hier Perlenketten der Koisdorferin Margret Becker aus Glas und Halbedelstein, dort eine Bank aus einem alten Fachwerkbalken, den der Andernacher Maik Pfau, zugleich der Schöpfer von Mister Singer, auf Räder gesetzt hat und weiter hinten sind die sensibel arrangierten Naturkränze Thekla Stegemeyers zu sehen.

Loops mit Perlen steuert die erfahrene Strickerin Karin Riebe aus Bad Bodendorf bei, die zudem Steine mit Motiven und munteren Sprüchen gestaltet. Kunden und Besucher stoßen auf die nachhaltige Kleidung der Modedesignerin Oriana Baurs und die Acrylmalerei von Anne Horst, mal abstrakt, mal in einem geheimnisvollen Realismus umgesetzt.

Winni Eich, gelernter Groß- und Einzelhandelskaufmann aus Bonn, bereichert das Spektrum gleich um einen ganzen Kosmos einfallsreich aus Holz geschaffener Herzen. Die vermochten schon Menschen zu Tränen zu rühren, „weil sie deren Themen wachrufen“. Ihn selbst brachte eine schwere Krise – „Ich musste mein Herz neu finden“ – zu den Werkstücken.

„Einer allein kann sich keinen Laden leisten“, erklärt Ursula Horaitis die Geschäftsidee. Diese verfolgte sie ursprünglich mit einer inzwischen verstorbenen Freundin. Horaitis, die eigentlich das Schreinern erlernen wollte, wurde Köchin, führte in Kalifornien ein Naturkostrestaurant und stattete es mit selbst restaurierten Möbeln aus – ihr Hobby von Jugend an. Kreativ aufgearbeitete Möbel vom neu interpretierten Blumentisch bis zum Kombi-Objekt aus zwei Nachtkommödchen bilden denn auch ihren Anteil am Angebot des Ladens.

„Glaskunst, Beleuchtungskunst, Fotografie, Herrenschmuck als auch Feines aus Leder und Filz“, wären noch willkommen, sind sich die Beteiligten einig. Gerne würden sie einvernehmlich mit Vermieter Elio Hackner ihr Projekt über die Testphase hinaus weiterführen.

Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr oder nach Absprache unter ☏ 0176/57 11 94 48.

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