Begeisterug über 5o-köpfiges Orchester Glanzstück des Kulturlebens

BAD NEUENAHR · Die Wiener Klassik im Bad Neuenahrer Kurhaus gehört zu den Premiumveranstaltungen der Kurstadt.

 Das Ensemble der Klassischen Philharmonie Bonn mit seinem Dirigenten Heribert Beissel.

Das Ensemble der Klassischen Philharmonie Bonn mit seinem Dirigenten Heribert Beissel.

Foto: Martin Gausmann

Sie ist seit Jahrzehnten eine Premiumveranstaltung im Kulturleben der Kreisstadt: die Wiener Klassik im Kurhaus. Seit 30 Jahren werden im dortigen Jugendstilsaal regelmäßig klassische Konzerte von der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr angeboten. Die Resonanz war von Anfang an überwältigend. Die aktuelle Konzertreihe, die im März zu Ende gehen wird und im vergangenen November begann, hat bereits an vier Abenden mehr als 3000 Zuhörer gelockt. Das Kulturprogramm in Bad Neuenahr wäre ohne die Wiener Klassik um ein Glanzstück ärmer. Diesmal bot die Klassische Philharmonie Bonn Werke von Haydn, Hummel und Bizet.

Vor fast 30 Jahren gab Professor Heribert Beissel, Dirigent und musikalischer Leiter, dem bis dahin so genannten Chur Cölnischen Orchester den Namen Klassische Philharmonie Bonn und begründete die Reihe der Abonnementkonzerte, mit denen das Orchester neben verschiedenen großen Städten wie Berlin, Hamburg und Bremen auch in Bad Neuenahr gastiert. Beissel ist Träger der Brahms-Medaille der Stadt Hamburg, zudem wurde der 82-jährige Dirigent mit dem Ehrenbecher der Stadt Halle ausgezeichnet.

1986 war das Gründungsjahr der Reihe "Wiener Klassik", die seither mit ungebrochenem Erfolg international, aber auch regional zu Gehör kommt. Bad Neuenahr reiht sich hier in die Namenslisten der renommiertesten Konzertstädte ein. Das ist nicht nur dem 50-köpfigen Orchester zu verdanken, sondern auch den vielen Solisten, die bislang im Rahmen der Klassik-Reihe auf der Kurhausbühne gestanden haben. Diesmal brachte die Klassische Philharmonie Bonn den aus Hilden stammenden, ebenfalls vielfach ausgezeichneten Trompeter Christof Skupin mit. Sein Beitrag in Johann Nepomuk Hummels Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur wurde mit langanhaltendem Beifall und einem dicken Blumenstrauß bedacht. Georges Bizets Allegro Vivo/Allegro Vivace bildete den Abschluss des Konzertes, das mit Joseph Haydns Sinfonie Nr. 99 in Es-Dur begann.

Das Werk gehört zu den berühmten "Londoner Sinfonien" und wurde 1794 uraufgeführt. Es ist die erste Sinfonie, in der Haydn Klarinetten verwendete. Von Haydns damaligem Schüler, dem 23-jährigen Ludwig van Beethoven, existieren übrigens zwei Abschriften des mittleren, kontrapunktischen Abschnittes aus dem vierten Satz. Beethoven wird dann am 19. März beim Abschlusskonzert der Wiener Klassik im Bad Neuenahrer Kurhaus zu hören sein. Gespielt wird die Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93.

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