Festival „Musik und Wein im Ahrtal“ So war der Auftritt von Götz Alsmann an der Ahr

Dernau · Götz Alsmann und seine Band waren jetzt an der Ahr zu Gast. Beim Festival „Musik und Wein im Ahrtal“ präsentierten sie ihre neue Platte „L.I.E.B.E“ mit vielen deutschen Schlagern.

 Götz Alsmann (rechts) und Band beim Festival „Musik und Wein im Ahrtal“.

Götz Alsmann (rechts) und Band beim Festival „Musik und Wein im Ahrtal“.

Foto: Martin Gausmann

Die Kulisse mit Weinbergen und vorbeiziehenden Wolken passt hervorragend zur Musik, neu interpretierten deutschen Schlagern zum Thema Liebe: Götz Alsmann und seine vierköpfige Band haben jedenfalls am Sonntagabend in Dernau beim „Festival Musik und Wein im Ahrtal“ ihr Publikum begeistert. Zum ersten Mal, nach längerer Pause, fand die Musikveranstaltung wieder statt, aber erstmals nicht in der Klosterruine Marienthal, sondern auf einer direkt angrenzenden großen Freifläche, geschmückt mit Lichterketten, Weinständen und mit Blick auf die Weinhänge.

In dunkelblauen Anzügen mit rot-weiß-gestreiften Krawatten gab die Band die jazzigen Schlager aus Götz Alsmanns neuestem Album „L.I.E.B.E“ wieder. Nicht nur der Sänger und Pianist Alsmann selbst, sondern die musikalischen Partner Altfrid Maria Sicking an Vibrafon und Xylofon, Ingo Senst am Kontrabass, der „blutjunge“ Dominik Hahn am Schlagzeug sowie Markus Paßlick mit Congas, Bongos und Percussion begeisterten das meist ältere Publikum.

Freude am Spiel und der Interpretation nehmen den Schlagern das Angestaubte

Mit hör- und sehbarem Spaß interpretieren die fünf Herren die alten Lieder von Zarah Leander bis Nat King Cole neu und boten alle achtzehn Titel des neuen Albums dar, wie „An einem Abend im April“, „Der Flaneur“ oder „Das Zauberlied“. Ein Höhepunkt: Als Alsmann den Udo-Jürgens-Hit „Was ich Dir sagen will“ selbst mit einem kleinen Kinderklavier begleitet. Musikalische Kniffe wie dieser nahmen den dargebotenen Schlagern das Piefige und Schnulzige.

Und bei Alsmanns Unterhaltungseinlagen, in denen er über die Entstehung des Albums sprach, kam es immer wieder zu Lachern, wenn er an frühere Zeiten erinnerte, wie die Sendung „Wer bin ich?“ oder den ersten TV-Auftritt von Udo Jürgens. Dann war schnell klar, dass ein Großteil der Zuschauer diese Jugenderinnerungen mit dem Entertainer teilt.

Auch auf dieses Publikum ging Alsmann immer wieder ein: Beispielsweise, wenn er gespielt ernüchtert feststellen muss, dass es statt für die ersehnte Künstlergarderobe mit opulenten Blumengestecken, Récamieren, Ottomanen und kunstvollen Brokattapeten bei ihm nur für „Juchems Partyzelt“ gereicht hat. Dass Götz Alsmann überhaupt im Ahrtal auf der Bühne stand, vor knapp 550 Gästen, war vor allem dem Organisator Gregor Gäb zu verdanken. Der Kameramann kennt Alsmann noch aus der Zeit bei der Fernsehsendung „Zimmer frei!“. Über diesen Kontakt sei es auch gekommen, dass Karolina Strassmayer, eine der fünf „weltbesten Tenorsaxofonistinnen überhaupt“, wie Gäb sagte, mit ihrer Band Klaro vor Alsmann auf der Bühne stand.

Das Fazit nach anderthalb Stunden mit Schlager, Bossa Nova und viel Liebe: „Es sind einfach tolle Musiker und Götz Alsmann ist dazu noch ein großartiger Entertainer. Zudem haben mich die außergewöhnlichen Instrumente begeistert“, so Besucherin Heike Hermesmeier, die bis vor der Flut selbst in Dernau gelebt hat. Um mit einer Liedzeile aus einem Song des laut Alsmann „großen Manns des deutschen Schlagers“, Rudolf Nelson, zu enden, kann man über das Festival und die Location in Dernau sagen: „Es geht ein Zauber von Dir aus/und niemand kann sich dem entziehen.“

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