Feier im Bad Neuenahrer Kurhaus Goldener Narr für Armin Laschet

BAD NEUENAHR · Der Bundesverband der Rheinischen Karnevals-Korporationen (RKK) hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet geehrt. In Bad Neuenahr nahm Laschet den Goldenen Narren in der Kategorie "Politik und Wirtschaft" entgegen.

 Mit dem Goldenen Narren: (von links) Patrick Schnieder, Armin Laschet und Hans Mayer.

Mit dem Goldenen Narren: (von links) Patrick Schnieder, Armin Laschet und Hans Mayer.

Foto: Matin Gausmann

Seit sechs Jahren verleiht der Bundesverband der Rheinischen Karnevals-Korporationen (RKK) als höchste Auszeichnung jährlich den Goldenen Narren in den Kategorien „Politik und Wirtschaft“ sowie „Brauchtum und Tradition“. In diesem Jahr gab es erstmals eine dritte Auszeichnung in der Sonderkategorie „Lebenswerk“. Preisträger 2019 sind Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, MdB Erwin Rüddel aus Windhagen und der Gründer der Kultband De Räuber Karl-Heinz „Charly“ Brand.

Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Karneval bildeten den Rahmen der Preisverleihung im Bad Neuenahrer Kurhaussaal, wohin RKK-Präsident Hans Mayer eingeladen hatte. Als Moderator fungierte Thommy Than.

In der Kategorie „Politik und Wirtschaft“ ging der Ehrenpreis an Armin Laschet, der als elfter Ministerpräsident die Geschicke des Landes Nordrhein-Westfalen lenkt. Eine Zahl, die zu den Jecken passt. Laschet bedankte sich nicht nur für die Auszeichnung, sondern nutzte die Gelegenheit auch für einen Blick über den Tellerrand hinaus. „Karneval ist eine Kulturpflege über Grenzen hinweg“, so der Ministerpräsident, der unter Beifall hinzufügte, dass dies „gerade in der heutigen Zeit extrem wichtig“ sei.

„Wir lassen uns Europa nicht kaputt machen“, sagte Laschet. Von Düsseldorf extra nach Bad Neuenahr gekommen unterstrich er „die wichtige und verbindende Kraft des Karnevals“ und dabei vor allem die Rolle des klassischen Narren. Diese Rolle hatte Laudator Patrick Schnieder zuvor eindeutig definiert: „Der Narr hält der Gesellschaft den Spiegel vor, tut das Undenkbare, auch auf die Gefahr hin, mit Spott bedacht zu werden“, so der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Bundestagsfraktion.

„Eine beispielhafte Symbiose von Karneval und Politik“

Diese Bereitschaft und die integrativen Fähigkeiten Laschets seien Gründe, warum dieser der würdige Preisträger sei. Laschet selbst meinte, beim Blick auf die Weltpolitik habe man den Eindruck, „die Narren sind noch die einzig Vernünftigen“. Than wiederum kam auf einen Mann zu sprechen, der Politik, Wirtschaft, Brauchtum und Tradition in sich vereine. Es ging um den CDU-Politiker Erwin Rüddel aus Windhagen, der seit 2009 im Bundestag sitzt und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses ist.

Rüddel ist aber auch praktizierender Karnevalist in seiner Heimatgemeinde Windhagen und seit mehr als 20 Jahren als Bezirksvorsitzender das regionale Gesicht der RKK im Kreis Neuwied.

„Eine beispielhafte Symbiose von Karneval und Politik“, wie Laudator Willi Fuhrmann, RKK-Regionalchef aus dem Kreis Ahrweiler, bemerkte. Rüddel selbst unterstrich, er habe sich zunächst erschrocken, eine Ehrung für sein Lebenswerk zu erhalten. „Ich will noch weitermachen“, so seine deutliche Ansage in Richtung Karneval und Politik.

„Charly“ Brand erhielt die begehrte Trophäe, nachdem der Preisträger aus dem Vorjahr und Laudator, Christoph Kuckelkorn, den Mann skizziert hatte, der über Jahrzehnte die rheinische Lebensart und das Gefühl der Menschen in Liedern beschrieben hat. Mit seiner Band De Räuber bestimmt Brand bis heute, was an den tollen Tagen gesungen wird. Wie auf Kommando stand der ganze Saal auf und sang spontan „Wenn et Trömmelche jeht“. Kuckelkorn nannte weitere Hits aus der Feder von Brand, die es in Deutschland und auch im benachbarten Ausland alle in die Charts geschafft hatten. „Op dem Maat“, „Wer hat mir die Rose auf den Hintern tätowiert?“, „Am Eijelstein is Musik“ und mehr. Kaum zu glauben, dass Brand bei seiner ersten Vorstellung in Köln vom damaligen Festkomitee geraten wurde, „es lieber in Düsseldorf zu versuchen“.

Jahrzehnte später gehört Brand zu den ganz Großen der Kölner Karnevalsszene und strahlte über seinen Goldenen Narren: „Der bekommt auf meinem Schreibtischeinen Ehrenplatz.“ Ein Tisch, auf dem auch nach seinem Rückzug von der Bühne noch weiterhin jecke Hits entstehen sollen.

Aber nicht nur Ehrungen, sondern auch Unterhaltung gab es bei der Gala. Zum Programm gehörten die virtuose Geigerin Daniela G, Startenor Thomas Kiesling, die mehrfach prämierte Feuershow von Ray Style, die ABBA-Revival-Show und Entertainer Peter Grimberg.

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