Zukunftskonzept Bürger sollen bei der Entwicklung der Grafschaft mitreden

Grafschaft · Ein Planungsbüro hat Ideen für die Zukunft der Grafschaft vorgelegt. Unter anderem empfiehlt es größere Wohnbauflächen in Ringen und Gelsdorf. Über die Vorschläge soll auf Bürgerabenden beraten werden.

 Ein Bitburger Planungsbüro schlägt die Entwicklung größerer Wohnbauflächen in der Grafschaft vor, etwa in Gelsdorf.

Ein Bitburger Planungsbüro schlägt die Entwicklung größerer Wohnbauflächen in der Grafschaft vor, etwa in Gelsdorf.

Foto: Martin Gausmann

Seit gut fünf Jahren wird in der Grafschaft an der Zukunft der Gemeinde gefeilt, und zwar von Verwaltung, Politik und Bürgern. Planungsbüros begleiten die Schritte des Gemeindeentwicklungskonzeptes.

Eine Analyse des Bitburger Büros Immissionsschutz-Städtebau-Umweltschutz (ISU) liegt seit Sommer 2021 zur weiteren Beratung in der Gemeinde vor. Allerdings machten Pandemie und Flut Präsenzveranstaltungen bislang unmöglich. Um jedoch im Thema voranzukommen, empfahl die Grafschafter Verwaltung nun dem Gemeinderat, die Ergebnisse ohne erläuternde Vorstellungen in Präsenzveranstaltungen den Bürgern zugänglich zu machen, und zwar über die Gemeinde-Homepage sowie in Druckform an jeden Haushalt.

Bauausschuss empfiehlt öffentliche Präsentation

Im vorberatenden Bauausschuss war man sich jedoch einig, dass es auf jeden Fall zu öffentlichen Vorstellungen der Ergebnisse kommen müsse. An den Rat ging die Empfehlung, die Planung entsprechender Bürgerabende für den kommenden Sommer abhängig von den dann gültigen Corona-Bestimmungen zu beschließen, um möglichst viele Reaktionen aus der Bürgerschaft sammeln zu können.

Denn es geht um nichts anderes, als um die Entwicklung der Gemeinde in den kommenden Jahrzehnten. Auf insgesamt 70 Seiten hat das Bitburger Büro Vorschläge für Maßnahmen in den Bereichen „Wohnen und Ortsbild“, „Verkehr und Mobilität“, „(Land-)Wirtschaft, Gewerbe und Nahversorgung“, „Landschaft und Umwelt“ sowie „Freizeit und Kultur“ gemacht.

Fokus auf Leerstand und Baulücken

So schlägt das Büro die Entwicklung größerer Wohnbauflächen in Ringen und Gelsdorf, aber auch kleinerer Baugebiete zur Deckung des Eigenbedarfs in anderen Orten vor. Dabei soll der Fokus auf Leerstand und Baulücken nicht verlorengehen.

Verkehrsmaßnahmen wie Neugestaltungen innerhalb der Ortslagen, aber auch Ortsumgehungen werden genannt, wobei eine besonders hohe Priorität auf eine Entlastung von der K34 bei Vettelhoven in Richtung Innovationspark genannt wird. Hier empfiehlt das Bitburger Büro die Ansiedlung eines Nahversorgungszentrums. Den mittelfristigen Bedarf sollen die Grafschafter aber weiterhin in den Mittelzentren der Umgebung decken.

Verbesserung des gastronomischen Angebotes

Aus wirtschaftlicher Sicht wird die Prüfung der Notwendigkeit zusätzlicher Flächen für die örtlichen Gewerbebetriebe empfohlen. So könnte es an den einzelnen Ortsrändern kleinere Gewerbegebiete geben. Neben den Entwicklungsideen gelte es, das noch immer landwirtschaftlich geprägte Erscheinungsbilds der Gemeinde Grafschaft zu halten. Dazu stehen Maßnahmen zum Hochwasserschutz an. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Klimaschutz sei dagegen nur langfristig zu erreichen.

Letztlich empfiehlt das Büro, Maßnahmen im Bereich der sozialen Infrastruktur umzusetzen, Ausbau oder Sanierung von Turn- und Mehrzweckhallen, Gemeinschaftshäusern und Dorfplätzen voranzutreiben. Zudem solle die Gemeinde für passende Rahmenbedingungen sorgen, um eine Verbesserung des gastronomischen Angebotes durch private Initiativen zu erreichen.

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