Nach Kritik aus drei Kreistagsfraktionen Grüne stärken Weigand den Rücken

Kreis Ahrweiler · Kritik an Landrätin Cornelia Weigand haben zuletzt die Kreistagsfraktionen von CDU, FDP und SPD geäußert, indem sie eine unzureichende Informationspraxis zum Wiederaufbau bemängelten. Die Kreischefin hat sich gegen die Vorwürfe gewehrt. Rückendeckung gibt ihr nun auch die Kreistagsfraktion der Grünen.

 In Walporzheim und dem gesamten Kreis Ahrweiler sind die Zerstörungen nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 gewaltig, überall läuft seitdem die Instandsetzung. Die Kreistagsfraktionen von CDU, FDP und SPD hatten zuletzt den zähen Informationsfluss zum Wiederaufbau und Landrätin Cornelia Weigand kritisiert. Nun hat sich auch die Kreistagsfraktion der Grünen dazu geäußert.

In Walporzheim und dem gesamten Kreis Ahrweiler sind die Zerstörungen nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 gewaltig, überall läuft seitdem die Instandsetzung. Die Kreistagsfraktionen von CDU, FDP und SPD hatten zuletzt den zähen Informationsfluss zum Wiederaufbau und Landrätin Cornelia Weigand kritisiert. Nun hat sich auch die Kreistagsfraktion der Grünen dazu geäußert.

Foto: dpa/Thomas Frey

Die Kreistagsfraktionen von CDU, FDP und SPD hatten zuletzt einen unzureichenden Informationsfluss zum Wiederaufbau beklagt. Im Zentrum der Kritik stand Ahrweilers Landrätin Cornelia Weigand (der GA berichtete), die den Vorstoß der Fraktionen parierte. Unterstützung erhält die parteilose Kreischefin nun auch von der Grünen-Fraktion. Es sei „keine Zeit für politisches Geplänkel“, so Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Richard Klasen in einer Mitteilung. „Die Herausforderung Wieder- und Neuaufbau braucht alle Unterstützung aus dem Kreistag.“

Die Grünen-Kreistagsfraktion hat auf die Kritik an Landrätin Cornelia Weigand und deren Informationspolitik zum Wiederaufbau reagiert.

Die Grünen-Kreistagsfraktion hat auf die Kritik an Landrätin Cornelia Weigand und deren Informationspolitik zum Wiederaufbau reagiert.

Foto: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag Ahrweiler

Weigand verteidigt sich gegen den Affront

Rückblende: Anfang November zeigten sich die Fraktionsvorsitzenden Michael Korden (CDU), Christoph Schmitt (SPD) und Ulrich van Bebber (FDP) verärgert darüber, dass der Wiederaufbau als „wichtigste Aufgabe des Landkreises“ bisher von der Landrätin „nicht proaktiv im Kreistag behandelt“ worden sei. Seit ihrem Amtsantritt sei in den Kreistagssitzungen „kein Sachstandsbericht zum Thema Wiederaufbau beziehungsweise zum Neuaufbau Ahrtal abgegeben“ worden, warfen die Fraktionsspitzen der amtierenden Kreischefin vor. Dementsprechend forderte das Trio von Weigand, fortan „in jeder Kreistagssitzung einen Bericht zum aktuellen Stand des Neuaufbaus im Ahrtal zu geben“. Weigand verteidigte sich und verwies in ihrer Replik auf die regelmäßige Behandlung von Wiederaufbau-Themen in den dafür zuständigen Kreisgremien, zählte die entsprechenden Tagesordnungspunkte auf und unterstrich die Möglichkeit des permanenten Austauschs in der extra dafür eingerichteten „Lenkungsgruppe Wiederaufbau“.

Nun schaltet sich auch die Grünen-Fraktion in die Diskussion ein und geizt nicht mit Kritik am Vorgehen von CDU, FDP und SPD. Die Landratswahl sei lange vorbei. „Nur die eine oder andere Fraktion im Kreistag hat sich damit noch nicht abgefunden“, teilt Klasen mit. Auch den Vorwurf, einige Fraktionen würden geringschätzig behandelt, entkräftet Klasen. „Um es klar zu sagen: Hier gehen CDU, SPD und FDP entschieden zu weit.“ Zudem äußerte sich der Fraktionsgeschäftsführer zur Informationspraxis im Wiederaufbau und stärkt damit Landrätin Weigand den Rücken. Der Neuaufbau des Kreises sei „Thema jeder Sitzung des Kreistages und der entsprechenden Ausschüsse“.

Grüne halten Vorgehen von CDU, SPD und FDP für nicht stichhaltig

Zudem benötige der Kreis Klasen zufolge „zurzeit alles, aber keine neuen politischen Gremien“. Dafür gebe es den Kreistag mit seinen Fraktionen. „Es ist dann auch nicht stichhaltig, wenn CDU, SPD und FDP eine angeblich mangelnde Wertschätzung der Fraktionen beklagen und gleichzeitig die politische Arbeit aus dem Kreistag in kleine Arbeitsgremien verlagern wollen, in denen die Fraktionen keine Rolle spielen.“ Sein Fazit: Die Herausforderungen im Wiederaufbau sind weiter gewaltig. Klasen führt etwa die Beseitigung von Flutschäden an, ohne dabei die Vorbeugung gegen den Klimawandel zu vernachlässigen. Zudem stehe der Landkreis Ahrweiler „immer noch auf dem letzten Platz in Rheinland-Pfalz beim Auf- und Ausbau der Erneuerbaren Energien“. Auch ein Umdenken beim Verkehr oder die breite Transformation hin zu ökologischen Verfahren in Landwirtschaft und Weinbau habe bisher kaum eingesetzt. Klasen zufolge sollte es daher im Interesse aller Fraktionen liegen, sich nicht aneinander abzuarbeiten, sondern „stattdessen in der Sache nach vorne zu schauen“.

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