Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler Handel und Handwerk präsentierten sich

BAD NEUENAHR · Der "Markt der beruflichen Bildung" in der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler (BBS) ist eine einzigartige Veranstaltung und unterstreicht Jahr für Jahr die Lebendigkeit dieser mit 2500 Schülern größten Schule im Kreis Ahrweiler.

 Schlosser zeigten den richtigen Umgang mit dem Schweißgerät.

Schlosser zeigten den richtigen Umgang mit dem Schweißgerät.

Foto: Martin Gausmann

Auch bei der 18. Auflage informierten sich wieder einige tausend Schüler aus der ganzen Region über die verschiedenen Ausbildungswege, die ihnen zur Auswahl stehen. Die BBS und ihre Partner präsentierten sich als echtes Forum für berufliche Bildung.

Der Begriff des "Forums" war dabei durchaus im klassischen Sinne zu verstehen: "Wir sehen den Markt der beruflichen Bildung als Ort und Raum des Austauschs, der Begegnung und der Kommunikation über berufliche Bildung im allgemeinen und spezifische Bildungs- und Ausbildungsgänge im besonderen", so Pressesprecher Michael Sauer-Beus.

Den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die vor dem Abschluss ihrer Schullaufbahn stehen und nun eine Berufswahlentscheidung treffen müssen, wurde erneut eine in dieser Form einmalige Gelegenheit geboten, sich aus erster Hand bei Fachleuten aus Industrie, Handel, Verwaltung und Handwerk über die für eine Berufsausbildung notwendigen schulischen und persönlichen Voraussetzungen, den Ablauf der Ausbildung, Arbeitszeiten, Verdienstmöglichkeiten und Berufschancen zu informieren.

Ohnehin seien die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den beruflichen Nachwuchs günstig, in Deutschland herrsche europaweit die geringste Jugendarbeitslosigkeit, so Schulleiter Hans-Werner Rieck. Dies spiegele sich auch in der Ausbildungsplatzsituation im Kreis Ahrweiler wider, der jungen Erwachsenen vielfältige Möglichkeiten und Chancen biete. Doch nach wie vor gelte: "Eine fundierte berufliche Aus- und Weiterbildung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen beruflichen Zukunft."

Kreishandwerksmeister Frank Wershofen klagte jedoch angesichts geburtenschwacher Jahrgänge über einen zunehmenden Mangel an Auszubildenden für das Handwerk. "Im Kreis Ahrweiler lernen derzeit rund 750 Lehrlinge einen Handwerksberuf, jährlich werden mehr als 250 neue Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt", so Kreislehrlingswart Rolf Genn.

Bernd Greulich von der IHK sah das ähnlich. Zwar habe man insgesamt bei den Ausbildungsverhältnissen deutliche Zuwächse verzeichnet, doch gerade in dem für den Tourismus im Kreis bedeutenden Berufen des Gastgewerbes habe die Zahl um mehr als acht Prozent abgenommen.

"Die demografische Entwicklung schlägt hier bereits deutlich durch", wusste Greulich. So hätten auch im vergangenen Jahr wieder nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzt werden können. Mit ihrem Angebot "Fit in die Lehre" wirke die IHK daran mit, diesen Mangel zu beheben. Sie wolle vor allem erreichen, dass die Jugendlichen nicht nur den allgemein bekannten Ausbildungsberufen ihre Aufmerksamkeit schenkten, denn viele interessante Ausbildungsberufe führten nach wie vor ein eher stiefmütterliches Dasein. Gerade Berufe wie "Kaufmann im Gesundheitswesen" oder "Fachkraft für Lebensmitteltechnik" böten gute Perspektiven, seien aber wenig nachgefragt.

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