Drei Umzüge binnen sieben Wochen Wie eine Familie aus dem Ahrtal den Alltag nach dem Hochwasser meistert

Altenburg · Für Annika und Ingo Gemein stehen die Bedürfnisse ihrer drei Kinder im Fokus. Um ihnen möglichst viel Stabilität bieten zu können, will die Familie bald wieder in ihr Haus in Altenburg zurückziehen – auch wenn die organisatorischen Belastungen die Familie gerade „ans Limit“ bringen.

 Ingo Gemein zeigt den Wasserstand im ersten Stock in seinem Haus in Altenburg, in das er mit seiner fünfköpfigen Familie sobald wie möglich zurückkehren möchte.

Ingo Gemein zeigt den Wasserstand im ersten Stock in seinem Haus in Altenburg, in das er mit seiner fünfköpfigen Familie sobald wie möglich zurückkehren möchte.

Foto: Martin Gausmann

Kaum aus dem Auto ausgestiegen, stürmen Elias und Silas zum Spielturm in ihrem Garten. Doch ihr Vater ruft die fünfjährigen Zwillinge kurz vor der Rutsche zurück: „Stopp. Da ist noch Schlamm drauf.“ Sie drehen ab und „inspizieren“ kurz darauf die Bautrockner in ihrem Zuhause. Dabei ist das Haus in Altenburg gerade kein Zuhause mehr für Annika und Ingo Gemein und ihre Kinder – die Zwillinge und deren bald siebenjährige Schwester Marie – sondern eher ein Rohbau. Das Wasser stand nach der Flut mannshoch sogar im ersten Stock, obwohl der Fluss gut 200 Meter entfernt ist. Nachbarhäuser versanken bis zum Giebel im Wasser, und ihre Bewohner verbrachten die Nacht auf den Dächern. Weil das Haus der Gemeins höher liegt, konnten sie in einen ehemaligen Ziegenstall am Hang dahinter flüchten.