Wirtschaft im Kreis Ahrweiler IHK setzt auf Regionalisierung

AHRWEILER · Neue Geschäftsstelle für 8600 Mitgliedsunternehmen im ehemaligen Ahrweiler Katasteramt eröffnet.

 In den neuen IHK-Räumen: Bürgermeister Guido Orthen (von links), Bernd Greulich, Arne Rössel und Alexander Kohnen.

In den neuen IHK-Räumen: Bürgermeister Guido Orthen (von links), Bernd Greulich, Arne Rössel und Alexander Kohnen.

Foto: Martin Gausmann

In jedem Ende liegt ein neuer Anfang: Das Aus für das Ahrweiler Katasteramt an der Ahrweiler Joerresstraße – das Land wollte durch Umstrukturierung der Vermessungsverwaltung Millionen Euro einsparen – machte es möglich, dass am Freitag die IHK-Regionalgeschäftsstelle Bad Neuenahr-Ahrweiler dort in unmittelbarer Nachbarschaft zum Finanzamt eröffnet werden konnte. So wurde einem zwölf Jahre andauernden Provisorium an der Heerstraße, das drohte, zur Dauerlösung zu werden, ein Ende gesetzt. Die IHK Koblenz kaufte die 280 Parterre- und damit barrierefreien Quadratmeter von den Bauträgern Maike und Heiner Fuhs, die das Objekt „Niederhut-Terrassen“ vom Land erworben hatten (der GA berichtete).

Trotz Umzugsstress schauten die Gäste, unter ihnen die Landtagsabgeordneten Horst Gies und Guido Ernst, die Bürgermeister Guido Orthen, Achim Haag und Johannes Bell sowie Vertreter der Schulen, Handwerkskammer, Kreiswirtschaftsförderung, Gastronomie und Tourismusbranche, in zufriedene Gesichter des sechsköpfigen IHK-Teams um Regionalgeschäftsführer Bernd Greulich. IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel hob in Zeiten der Zentralisierung das deutliche Zeichen der Regionalisierung hervor, um die mehr als 8600 Mitgliedsunternehmen optimal vor Ort zu erreichen.

„Nun können wir Prüfungen in der Berufsausbildung durchführen und das Weiterbildungsangebot ausweiten“, ergänzte Greulich. Er lud zu den „Eröffnungswochen“ ein, die am 26. April mit dem Vortrag „Die Wirtschaft in der digitalen Transformation“ beginnen und über „Marketing und Wettbewerbsrecht im Handel“ (4. Mai) bis hin zu „Digitalisierung der Steuerberatung“ (7. Juni) reichen und am 7. Juli in einem Tag der offenen Tür nebst Sommerfest für die Mitglieder münden.

In seiner Ansprache verdeutlichte Alexander Kohnen, Vorsitzender des IHK-Beirats Ahrweiler und IHK-Vizepräsident, die Vielfalt der Aufgaben: Betreuung von 300 Ausbildungsbetrieben, Koordination von Ausbilderarbeitskreisen, Organisation von Lehrstellenaktionen, Beratung von Existenzgründern, Erstellung von Gutachten. Er bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement seiner vier Kollegen, die sich bei der 72-köpfigen Koblenzer Vollversammlung für den Kreis Ahrweiler einbringen: „Wir möchten uns noch mehr vernetzen, Verbesserungen für unsere Mitgliedsbetriebe erreichen und somit den Wirtschaftsstandort Ahrweiler stärken.“

Orthen zollte allen Unternehmern Respekt, „die im Gegensatz zu den 'Unterlassern' den Mut haben, in der ersten Reihe zu stehen. Sie von der IHK sind unsere Politikberater, sind dabei, wenn gestritten wird, wo und welches Gewerbe angesiedelt wird. Bleiben Sie unsere kritischen Begleiter“. Er plädierte für lebendige Stadtkerne statt für landesplanerische Sünden in Form von Einzelhandel auf der grünen Wiese. Den musikalischen Bogen vom Barock bis zum Dixie spannten die Gymnasiasten Tom Frömbgen und Stephan Ullrich.

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