Fristlose Kündigung in Remagen Ingendahl rechtfertigt Entlassung des Remagener Tourismus-Chefs

Remagen · Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl rechtfertigt die fristlose Kündigung des Tourismusleiters Marcel Möcking. Es sei es darum gegangen, weiteren Schaden von der Stadt Remagen innerhalb kürzester Zeit abzuwenden, so Ingendahl.

 Björn Ingendahl: Wollte Schaden von der Stadt abwenden.

Björn Ingendahl: Wollte Schaden von der Stadt abwenden.

Foto: Gausmann

„Ich habe meine Kompetenzen nicht überschritten“, erklärte Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl, und bezog damit Stellung zu den massiven Vorwürfen, die von der SPD in den vergangenen Tagen im Zusammenhang mit der fristlosen Entlassung des bisherigen Leiters der Tourist-Information, Marcel Möcking, erhoben wurden.

„Mit der fristlosen Kündigung habe ich keineswegs meine Kompetenzen überschritten. Vielmehr gibt mir das Organisationsrecht des Bürgermeisters als Chef der Stadtverwaltung das Recht, in derart schwerwiegenden Fällen ausnahmsweise vor einer Beteiligung des Stadtrates eine Kündigung auszusprechen“, stellte Ingendahl anderslautende Darstellungen der SPD richtig. Im vorliegenden Fall sei es darum gegangen, weiteren Schaden von der Stadt Remagen innerhalb kürzester Zeit abzuwenden. Zudem werde der Stadtrat am kommenden Montag in nichtöffentlicher Sitzung Gelegenheit zur Stellungnahme zu dieser Personalentscheidung erhalten und gleichzeitig umfassend über die Vorkommnisse informiert.

„Aufgrund der anhaltenden Berichterstattung und einer Vielzahl von Gerüchten über die Hintergründe sehe ich mich gezwungen, der Öffentlichkeit nähere Auskünfte zu erteilen. Mir war von Anfang an wichtig, die Persönlichkeitsrechte des betroffenen ehemaligen Mitarbeiters zu schützen“, unterstrich Ingendahl.

Anderslautende Vorwürfe mit Blick auf mögliche Äußerungen im Rahmen der Mitgliederversammlung des Vereins „Remagen mag ich“ fußten auf einer falschen Darstellung in der Presse zu dieser Versammlung, ergänzt der Stadtchef. Im Gegensatz zu vielen Privatpersonen und der SPD-Stadtratsfraktion habe sich die Stadtverwaltung in der öffentlichen Kommunikation bisher zurückgehalten. „Doch jetzt gilt es, auch einen Imageschaden für die Stadt Remagen zu verhindern, der aktuell durch die wilden Spekulationen und die vielen Behauptungen und Unterstellungen seitens der SPD erzeugt wird“, begründete der Bürgermeister sein jetziges Vorgehen.

Selbstverständlich sei nicht das Versäumnis eines Vertragsabschlusses mit dem Riesenradbetreiber ursächlich für die Kündigung. Vielmehr gebe es „belastbare und eindeutige Beweise, die den Verdacht auf das Vorliegen mehrerer Straftaten seitens des betreffenden Mitarbeiters nahelegen“. Näheres, insbesondere auch zum Verbleib erheblicher Gelder aus dem städtischen Haushalt, müssten nun die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz ergeben. Diesen wolle man nicht vorgreifen.

Dass sich die SPD derart offensichtlich für ihr Parteimitglied einsetze, sei zwar menschlich nachvollziehbar. Nachdem aber auch Christine Wießmann als Fraktionsvorsitzende der SPD in der jüngsten Sitzung des Ältestenrates die Gründe für die Kündigung umfassend erläutert bekommen habe, sei dieses Verhalten von Seiten einer demokratischen Partei nicht mehr nachzuvollziehen, so Ingendahl.

„Wir als Stadtverwaltung werden alles dazu beitragen, dass die Hintergründe vollumfänglich aufgeklärt werden. Inzwischen sind bereits vielfältige Maßnahmen ergriffen worden, die eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse unmöglich machen sollen“, versicherte der Remagener Bürgermeister.

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