Jugendversammlung in Bad Neuenahr Junge Leute sollen Politik in Bad Neuenahr machen

BAD NEUENAHR · Wenn es um die Zukunft der Kreisstadt geht, ist auch die Jugend gefragt: Auf der Jugendversammlung in Bad Neuenahr debattierte sie über Themen wie ein Jugendtaxi und die Landesgartenschau.

 Umlagert: Junge Leute beim Kennenlern-Bingo mit dem städtischen Beigeordneten Peter Krämer.

Umlagert: Junge Leute beim Kennenlern-Bingo mit dem städtischen Beigeordneten Peter Krämer.

Foto: Martin Gausmann

Nur meckern gilt nicht. Mitmachen ist angesagt. Besonders, wenn es um die Zukunft der Kreisstadt geht. Und da ist die Jugend gefragt, denn wie Bad Neuenahr-Ahrweiler in 30 Jahren aussieht und welche Angebote es dann gibt, das geht die heutigen Teens und Twens an. „Mach Bad Neuenahr-Ahrweiler zu deiner Stadt“ , hieß denn auch zum fünften Mal das Motto der jährlichen Jugendversammlung in der Aula der Bad Neuenahrer Grundschule. Da traf Jugend auf Politik, da gab's Kritisches, aber vor allem Konstruktives. Oder, wie Bürgermeister Guido Orthen fand: „Mehr Input als in manchem Ausschuss.“

Organisiert wurde das Treffen, das im Format eines World Cafés, also mit Thementischen, über die Bühne ging, von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, sprich OKUJA, um Sarah Wessel und Annette Gies. Das Duo hielt sich nicht mit langen Vorreden auf, sondern wollte mit Orthen und den Vertretern der Ratsfraktionen wissen: „Wo drückt der Schuh? Wo ist Handlungsbedarf?“ Und vor allen Dingen: „Was ist Euch wichtig?“ Da ging's an den Tischen rund. Deren Themen waren Ideenwerkstadt, Jugendtaxi, Skate- und Jugendpark, Landesgartenschau und das Goldjubiläum der Gesamtstadt im kommenden Jahr.

Wobei gerade die Ideenwerkstatt zeigte, dass die jungen Leute mit offenen Augen durch die Stadt gehen. So gab es die deutliche Forderung nach höheren Strafen für Müllsünder und den dringenden Wunsch, dass die öffentlichen Kleidercontainer öfter geleert werden. „Die mutieren zu Müllhalden“, fand denn auch eine junge Teilnehmerin und brachte gleich eine weitere Idee ein: „Hier ziehen immer mehr Menschen zu. Mit einer Patenschaft hätten die es bestimmt leichter.“ Gesagt, notiert.

Mehr Werbung für das Jugendtaxi

Notiert wurde aber auch, dass Orthen bei der Nutzung des Jugendtaxis Optimierungsbedarf sieht. Da wünscht sich die Jugend der Kreisstadt eine Kooperation mit den Nachbargemeinden, am besten kreisweit. Denn es könne ja schlecht sein, dass man von einer Veranstaltung in Kirchdaun mit dem Jugendtaxi am späten Abend 20 Kilometer ins heimische Ramersbach fahren könne, weil beide Dörfer zur Stadt gehören, dies aber nach einem Konzert in Lantershofen, das gerade mal vier Kilometer von der City entfernt liegt, nicht. Und dies nur, weil Lantershofen eben zur Grafschaft zählt. Auch solle mehr Werbung für das Jugendtaxi gemacht werden, denn es diene schließlich der Sicherheit der Jugendlichen auf dem Nachhauseweg. Wobei Grünenchef Wolfgang Schlagwein allerdings einwarf, dass es keine Kollision mit den Busfahrplänen geben dürfe.

Landesgartenschau gehört mit dem Skate- und Freizeitpark in einen Themenkomplex. Grund: Der Park soll als Projekt der Laga dauerhaft installiert werden. Da hat die Jugend der Kreisstadt klare Vorstellungen über einen Standort: Am besten in der Nähe der Berufsbildenden Schule in Bad Neuenahr – dort ist Platz. Wobei die jungen Leute sich aber auch durchaus damit anfreunden können, ihren Park mit anderen Bürgern als Generationenpark zu teilen: „Hauptsache für jeden ist etwas dabei.“

Zum Stadtjubiläum 50 Jahre Bad Neuenahr-Ahrweiler, das im kommenden Jahr am ersten Juni-Wochenende gefeiert wird, wird es einen separaten Termin für ein großes Jugendkonzert geben. Das kündigte Orthen an. Auch, dass sich die Teens und Twens selber Gedanken machen sollten, welche Bands dafür von der Stadt verpflichtet werden sollen. Eindeutiger Trend: „Bei Kölsch-Bands gibt's den meisten Spaß. Für alles andere haben wir Rock am Ring.“ Noch ein Vorschlag, der auf offene Ohren traf: Die Stadt solle ruhig bei allen Veranstaltungen Eintritt nehmen und davon an allen Jubiläumstagen Busshuttle finanzieren.“

Ein kleiner Ausschnitt aus gut zwei Stunden Arbeit an den Tischen. Input und Impulse, die in den kommenden Tagen vom Team der OKUJA ausgewertet und am Mittwoch, 31. Oktober, von 18 bis 20 Uhr im Jugendtreff an der Mittelstraße präsentiert werden. Dann geht das Paket ins Rathaus.

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