Bad in Bad Neuenahr-Ahrweiler Klares Bekenntnis zu den Ahr-Thermen

KREISSTADT · Der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler stimmt dem Jahresabschluss der Walburgis-Therme GmbH einstimmig zu. Dieser weist ein Defizit von fast 600.000 Euro aus.

 Der Stadtrat steht zu den Ahr-Thermen, auch wenn sie von der Stadt unterstützt werden müssen.

Der Stadtrat steht zu den Ahr-Thermen, auch wenn sie von der Stadt unterstützt werden müssen.

Foto: Martin Gausmann

Einstimmig hat der Rat der Kreisstadt am Montagabend dem Jahresabschluss der Walburgis-Therme GmbH zugestimmt. Dieser weist für die Ahr-Thermen für 2016 einen Fehlbetrag von rund 591 000 Euro aus. Hierauf leistet die Stadt einen Zuschuss (Zuführung zur Kapitalrücklage) in Höhe von 350 000 Euro. Die verbleibenden 241000 Euro Verlust trägt die Walburgis-Therme GmbH aus ihrem Eigenkapital.

Sanierungsarbeiten und damit verbundene Betriebsbeeinträchtigungen haben nach den Worten von SPD-Fraktionschef Werner Kasel zu einem „regelrechten Besucherabsturz“ in den Monaten März bis Juni geführt. Es sei zum zweiten Mal in Folge „kein konflikt- und störungsfreies“ Jahr gewesen. Daher sei noch nicht erkennbar, „welches Potenzial sich in einem ungestört verlaufenden Betriebsjahr“ verberge und wie sich ein Jahresabschluss dann darstelle. Der bisherige Jahresverlauf in 2017 lasse es als berechtigt erscheinen, „dass wir im kommenden Jahr im Ergebnis über andere Zahlen sprechen können“.

Stadt unterstützt die Walburgis-Therme

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dombach habe der Gesellschaft für 2016 einen uneingeschränkten Abschlussprüfungsvermerk erteilt. Sie habe aber auch darauf hingewiesen, „dass Ausgleichsmaßnahmen der Gesellschafterin Stadt weiterhin erforderlich sind, um Risiken für das Unternehmen zu vermeiden“. Dem zu folgen, sei auch die SPD bereit. Kasel: „Mit der Entscheidung zur Übernahme der Ahr-Thermen und Gründung der städtischen Walburgis-Therme GmbH war allen bewusst, dass eine fortdauernde Unterstützung durch die Stadt Voraussetzung für eine positive Entwicklung sein würde.“ Damit leiste die Stadt auch eine „massive und nachhaltige Förderung des Tourismus“. Deshalb sei es wichtig, nicht nur den Blickwinkel „Finanzierung eines Bades“, sondern auch die nachhaltige Tourismusförderung zu sehen. „Deshalb steht die SPD-Fraktion zur weiteren Förderung bereit“, so Kasel.

In dasselbe Horn stieß Christoph Kniel für die CDU. Der Vortrag des Fehlbetrages auf neue Rechnung bedeute „natürlich auch, dass die Stadt Kapital zuführen muss, um das Eigenkapital auf der richtigen, der Passivseite der Bilanz, auch in Zukunft ausweisen zu können“.

Die bisherigen Zahlen für das Jahr 2017, das bisher störungsfrei verlaufen sei, klingen laut Kniel positiv: „Die Besucherzahlen sind stabil, die Kostenreduzierungen sind an verschiedenen Stellen eingeleitet. So erwartet die Geschäftsführung für 2017 ein deutlich verbessertes Ergebnis. Wir bleiben gespannt und dran.“ Und auch Hellmut Meinhof (FDP) wollte die Zuschüsse der Stadt als Investition verstanden wissen. Auch wenn deren Höhe „schmerzhaft“ sei, sehe er keine Alternative. Zu erwartende Synergieeffekte würden die Zuschüsse rechtfertigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort