Begeisterung nach Konzert Konzert in der Rosenkranzkirche in Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Der Bad Neuenahrer Männer- und Frauenchor sorgte mit festlicher Musik zur Weihnachtszeit für Begeisterungsstürme. Am Ende gab es stehende Ovationen.

Mit ihrem festlichen Konzert zur Weihnachtszeit hat der Bad Neuenahrer Männer- und Frauenchor vor voll besetztem Mittelschiff in der Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche nicht nur die derzeitige Jahreszeit in allen Facetten gefeiert, sondern auch den Nerv des Publikums getroffen. Dessen Begeisterung stieg von Stück zu Stück und am Ende gab es sogar stehende Ovationen.

Orchestraler Glanz durchzog schon mit dem ersten Ton das gesamte Gotteshaus. Harald Meyer an der Klais-Orgel stimmte gemeinsam mit dem Blechbläserensemble Quartettino unter der Leitung von Clemens Reez Johann Sebastian Bachs „Jesu nun sei gepreiset“ an. „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ in der unnachahmlichen Version von Bach transportierte adventliche Ruhe. Chorleiter Jürgen Rieser musste spontan als Solotenor einspringen, meisterte seinen Part jedoch ohne Probleme. Sopranistin Anita Schlich-Reuter war die Expertin für wohlige Weihnachtsstimmung. Eingebettet in Klavier-Wogen sang sie das „Ave Maria“ von Camille Saint-Saëns, pastoral erklang „Er weidet seinen Herde“ aus dem Messias von Georg Friedrich Händel über elektronischem Spinett und mit „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger wurde nicht nur das Jesuskind in warme Decken gepackt.

Lieder aus den Jahrhunderten

Mit Willy Asts „Weihnachtszeit – Kinderzeit“, das Motive von „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ verarbeitet, lud sie zu einer Reise in Erinnerung ein und in humoriger Choreographie sang sie gemeinsam mit Rieser eine deutsche Version des Evergreens „Winter Wonderland“. Die Zuhörer ließen sich anrühren und spendeten herzlichen Beifall.

Wenn es nicht um den nötigen Bombast ging, dann waren Quarttetino für die wippenden Füße zuständig. Das Brass Quartett Nr. 1 von Maurice Whitney changiert zwischen beschwingter Feierlichkeit und Einladung zum Träumen. Vom Schnee in den Wüstensand lud die Spiritual Jazz-Suite von Lennie Neuhaus ein mit den Gospels „Joshua fit the Battle of Jericho“ und „Deep River“. Der Chor bot einen musikalischen Querschnitt durch die Jahrhunderte. Von Stücken aus dem 16. Jahrhundert wie „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ über die Klassik eines Franz Aumann, mit dessen „Seid fröhlich, ihr Schäfer“ der Chor jubeln und jauchzen durfte, ging es hin bis zu Zeitgenossen wie Klaus Heinzmann, der in „Wir warten auf das Licht“ und „Über dunklen Feldern“ auch nachdenkliche Akzente setzte.

Große Emotionen am Ende

Robert Jones „Weihnachtsfreude“ setzte mit seinen Wechselchören die Männer- und Frauenstimmen je für sich in Szene. Eine gehörige Breitseite Chorgesang boten das „Magnificat“ von Johann Baptist Sternkopf und der Schlussakkord von Händels „Freue dich, Welt“. „Tochter Zion“ sang der Chor gemeinsam mit seinem Publikum, das es nach der dritten Strophe nicht mehr auf seinen Plätzen hielt.

Als Zugabe schmetterten die gesamten Musiker den Weihnachtsklassiker „Adeste Fideles“. Alle gaben dermaßen volles Rohr, das man denken konnte, der Weihnachtstag sei schon gekommen. So ließ sich auch das Publikum nicht lumpen und zog beim Schlussapplaus noch einmal alle Register.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort