Beschluss des Kreistages Kreis Ahrweiler will E-Fahrradverleihsystem auf den Weg bringen
Kreis Ahrweiler · Die elektrischen Zweiräder sind ein Ergänzungsangebot für Bus- und Bahnnutzer. Doch die Leih-Räder dürften auch für Touristen attraktiv sein. Wann es losgehen soll.
Der Landkreis Ahrweiler will flächendeckend ein großes E-Fahrradverleihsystem auf den Weg bringen. Einen entsprechenden Beschluss gab es nun im Kreistag. Das Gremium beschloss, den Betrieb eines Verleihsystems mit 80 Pedelecs. Ab März des kommenden Jahres sollen die Zweiräder verfügbar sein.
In enger Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) soll die Betriebsführung des Radverleihsystems an eine Berliner Firma vergeben werden, die auf E-Räder spezialisiert ist und über eine Verleih-Infrastruktur verfügt. Zunächst will man das Projekt für fünf Jahre anbieten. Es ist eng gekoppelt an ergänzende Bus- und Bahnnutzungen. Auch soll es eine Anbindung an Nachbarkreissysteme in NRW geben.
Umfassendes Konzept geplant
Die Kosten für das erste Betriebsjahr betragen für die Ersteinrichtung, die laufenden Betriebskosten abzüglich der geschätzten Erträge rund 630.000 Euro. „Ab 2025 wird der Betriebskostenzuschuss dann rund 100.000 bis 150.000 Euro im Jahr betragen“, so Landrätin Cornelia Weigand. Bereits 2019 hatte der Kreistag beschlossen, den Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) zu beauftragen, ein in den ÖPNV eingebundenes Konzept für E-Fahrräder und konventionelle Fahrräder zu entwickeln. Wegen der Flutkatastrophe und ihrer weitreichenden Folgen wurde die Ausschreibung zunächst zurückgestellt. Die nun vom Kreistag des Landkreises Ahrweiler beauftragte Firma verfügt nach Auskunft der Kreisverwaltung über entsprechende Erfahrung im Betrieb von Fahrradverleihsystemen. Das Unternehmen sei seit über 15 Jahren aktiv und gelte als Pionier der Branche. Die angrenzenden Fahrradverleihsysteme in NRW würden ebenfalls von der nun in Ahrweiler beauftragten Firma betrieben, so dass eine Anbindung an die Nachbarkreise problemlos möglich sei.
Es funktioniert mit Wechselakkus
Das Konzept beinhalte ein System, bei dem die Räder mit regelmäßig zu tauschenden Wechselakkus betrieben würden, womit das stationsgebundene Laden entfalle, berichtete die Landrätin. Heißt: Der Akkustand wird also nicht an der Station, sondern durch regelmäßigen Tausch wiederhergestellt. Dies erfolge zumindest teilweise im Zuge ohnehin anfallender Service-Einsätze. Für den Betrieb und damit insbesondere den Tausch der Akkus plane der Anbieter ein eigenes E-Fahrzeug einzusetzen.
Nach jetzigem Stand sind 20 Räder in Bad Neuenahr und Ahrweiler vorgesehen, 15 in Remagen, zehn in Sinzig, zehn in Bad Breisig. Ferner soll es in Ringen, Altenahr, Adenau, Brohl, Niederzissen, Kempenich und in Maria Laach Ausgabe- oder zum Teil auch nur Rückgabestationen geben.