Kommentar Lügenring

Halten wir emotionslos fest: In Sachen Nürburgring werden wir belogen, dass sich die Balken biegen. Spannend ist die Frage: wem? Oder noch spannender: Von wem eigentlich nicht?

Beginnen wir mit den Insolvenzverwaltern. Die haben einem Reporter dieser Zeitung vor einigen Tagen knallhart mit der Unwahrheit geantwortet, als dieser fragte, ob es mit dem Ring-Verkauf an Robertino Wild und seine Firma Capricorn Probleme gebe.

Machen wir weiter mit Wild selbst. Nach Lage der Dinge hat er bislang keinen einzigen eigenen Euro für den Ring locker gemacht. Wer ist er? Ein Zocker? Ein Strohmann? Aber - wenn ja - für wen?

Die übrigen Schattenmänner, von denen es am Ring nach wie vor reichlich gibt? Man kann dort trotz aller bisherigen Pleiten nach wie vor gut verdienen, sei es als Wirtschaftsprüfer, sei es als weiterer Gesellschafter. Und dann sind da ja noch die unterlegenen Bieter, die ihrerseits zweckdienliche Informationen streuen. Schlimm.

Und doch muss es eine Instanz geben, die wenigstens nach Kräften versucht, Licht in dieses für den Steuerzahler in höchstem Maße verlustträchtige Dunkel zu bringen: die Mainzer Landesregierung. Aber diese duckt sich flächendeckend weg.

Große Teile des Kabinetts haben individuell geschnitzte Erklärungen, warum sie auf gar keinen Fall etwas gewusst haben. Schon das ist atemberaubend. Aber noch viel schlimmer: Man will es in der Regierung Dreyer offenbar immer noch nicht wissen, sondern verweist auf die Insolvenzverwalter. Was sich deshalb in der Eifel schließen kann, ist in der Tat ein Ring. Ein Ring der Lügen.

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