Appell für baldiges Kriegsende Mahnwache mit 150 Teilnehmern in Bad Breisig

Bad Breisig. · Mehr als 150 Menschen forderten am Sonntag bei einer Mahnwache zu Füßen von „St. Marien“ einen sofortigen Stopp von Putins Angriffskrieg. Ein breites Bündnis aus Parteien und Vereinen, Organisationen und Privatpersonen hatte sich gebildet, um zu einer Mahnwache nach Bad Breisig einzuladen.

Lautstarker Appell für das baldige Kriegsende: 150 Teilnehmer zählte die Mahnwache in Bad Breisig.

Lautstarker Appell für das baldige Kriegsende: 150 Teilnehmer zählte die Mahnwache in Bad Breisig.

Foto: Martin Gausmann

Mehr als 150 Teilnehmer sind dem Aufruf gefolgt, sich auf der Freifläche gegenüber der St.-Marien-Kirche an der Bachstraße zu versammeln, um sich solidarisch mit den vom Krieg geplagten Menschen in der Ukraine zu zeigen und einen sofortigen Stopp von Putins menschenverachtendem Angriff auf das autonome Nachbarland Russlands anzuschließen. Die Jusos aus dem Bad Breisiger Ländchen, vor allem ihr Vorsitzender Tim Baumann, hatten die Protestveranstaltung organisiert.

Mitgefühl für die Menschen in der Ukraine

Seit Beginn des von Wladimir Putin befohlenen Angriffs am 24. Februar sei Europa nicht mehr, was es zuvor gewesen sei, sagte Marcel Caspers, Bürgermeister der Stadt und Verbandsgemeinde Bad Breisig in seiner Ansprache. Frieden und Freiheit hätten ihre Selbstverständlichkeit verloren. Die Rhetorik der Aggressoren mache betroffen und fassungslos, traurig und wütend. „Während wir hier stehen, sterben in der Ukraine unschuldige Menschen“, so Caspers. Nun sei es wichtig, Hilfe für Flüchtlinge zu organisieren, Geld- und Sachspenden zu sammeln und Flüchtlingen Zeit zu widmen, ihnen beim Ankommen zu helfen und dabei, Erlebtes zu bewältigen.

Die Landtagsabgeordnete Petra Schneider (CDU) vermutete, die Begleiterscheinungen des Krieges in der Ukraine und damit in Europa – Tote, Verletze, Kriegsverbrechen, Flüchtende, seelisches Leid, auseinandergerissene Familien – habe niemand mehr für möglich gehalten. Besonderes Mitgefühl müsse den Menschen gelten, die in der Ukraine geblieben sind, um in ihrer Heimat demokratische Werte zu verteidigen.

Spenden-Aktion für Kinder aus dem Kriegsgebiet

Die Landtagsabgeordnete Susanne Müller (SPD) ergänzte, es sei erschreckend, wie „der Krieg in der Ukraine das europäische Gefüge aus dem Gleichgewicht gebracht hat“. Nun müsse es um Solidarität mit den Menschen in diesem geschundenen Land gehen, daneben aber auch darum, den Menschen in Russland eine Stimme zu geben, die ihre Stimme dort nicht selbst erheben können. Ulrich van Bebber (FDP) plädierte dafür, die Ukraine militärisch zu unterstützen und Putin damit zu motivieren, sein unseliges Treiben möglichst rasch zu beenden. Der in Bad Ems wohnende Grünen-Landtagsabgeordnete Josef Winkler widmete seine Ansprache den Vertreibungen und Völkerrechtsverletzungen, deren sich Russland schuldig mache.

Michaela Schmitt vom Remagener Bündnis für Frieden und Demokratie warnte davor, dass uns die Bilder abstumpfen lassen, die die Medien täglich neu auf unsere Esstische und in unsere Wohnzimmer transportieren. Die Bodendorferin meinte außerdem, ebenso wie Hans Marx (FWG), nicht erst die Menschenrechtsverletzungen, die Russen den Ukrainern antun, seien verbrecherisch, sondern Putins Angriffskrieg selbst. Spenden und der Erlös aus dem Verkauf von Solidaritätsschleifchen in den Farben der Ukraine während der Veranstaltung kommen hilfsbedürftigen ukrainischen Kindern zugute. Das gilt auch für das Honorar von Isabelle Wolff. Die junge Singer-Songwriterin aus Löhndorf begleitete die einstündige Veranstaltung musikalisch.

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