Vorsitzender der Hochwasserhilfe Marienthal „Der Zusammenhalt im Dorf ist hervorragend“

Interview | Marienthal · Das GA-Redaktionsmobil kommt am Mittwoch nach Marienthal. Laut Rolf Schmitt von der örtlichen Hochwasserhilfe nimmt der Wiederaufbau nach der Flut dort Kontur an – nach und nach.

 Der Wiederaufbau in Marienthal kommt voran.

Der Wiederaufbau in Marienthal kommt voran.

Foto: Martin Gausmann

Das Redaktionsmobil des General-Anzeigers macht am Mittwoch, 20. April, um die Mittagszeit in Marienthal Station. In dem geteilten Ort, der bald komplett zur Gemeinde Dernau und nicht mehr zur Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gehören soll, sind die Spuren der Flutkatastrophe noch immer deutlich erkennbar. Am Versorgungszelt am Dorfplatz will der General-Anzeiger mit den Menschen ins Gespräch kommen und erfahren, was sie bewegt. Dabei sein wird Rolf Schmitt, Vorsitzender der Hochwasserhilfe Marienthal. Im Kurzinterview mit Sven Westbrock spricht er vorab über die Situation mehr als neun Monate nach der Flut.

Wie ist die Situation aktuell in Marienthal?

Rolf Schmitt: Der aktuelle Stand ist, dass wir immer mehr Handwerker ins Dorf bekommen und der Wiederaufbau nach und nach Kontur annimmt. Für die Dorfwärme sind die Ausschreibungen unterwegs, Vorverträge sind unterschrieben. Sobald die Ausschreibungen beendet sind und die Auswahl getroffen wurde, werden dann unmittelbar die Leitungsbauarbeiten beginnen. Bis Ende des Monats sind auch die Ausschreibungen für den Hochbau abgeschlossen, sodass dann mit dem Bau der Bodenplatten für das Heizungsbauwerk und das Freundschaftshaus begonnen werden kann.

 Rolf Schmitt ist Vorsitzender der Hochwasserhilfe Marienthal – und am Mittwoch beim GA-Redaktionsmobil zu Gast.

Rolf Schmitt ist Vorsitzender der Hochwasserhilfe Marienthal – und am Mittwoch beim GA-Redaktionsmobil zu Gast.

Foto: Privat

Was unterscheidet die Situation in Marienthal von der in anderen flutbetroffenen Orten?

Schmitt: Ich glaube, wir haben den großen Vorteil, eine relativ kleine Ortschaft zu sein. Und, dass wir es deshalb leichter haben, alles auf den Weg zu bringen. Der Zusammenhalt im Dorf ist hervorragend, das hilft. Dorfwärme ist immer ein Gemeinschaftsprojekt. Dadurch, dass 90 Prozent der Häuser zerstört wurden und wir alle nach einer neuen Heizung suchen mussten, hat sich das in Marienthal hervorragend dargestellt, und somit konnten genug Haushalte für die Dorfwärme gewonnen werden.

Was ist darüber hinaus am dringendsten?

Schmitt: Wir müssen sehen, dass wir möglichst schnell die Wiedervereinigung von Marienthal hinkriegen, unter dem Dach einer Kommune. Denn davon abhängig ist die Frage der Strom- und Wasserversorgung. Ich denke, der kommunale Zusammenschluss wird bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Es gibt gute Gespräche mit der Gemeinde Dernau, der Verbandsgemeinde Altenahr und der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Aber wir werden eine für alle akzeptable Lösung finden.

Das GA-Redaktionsmobil macht am Mittwoch, 20. April, am Versorgungszelt am Dorfplatz in Marienthal Station. Beginn des Besuchs ist um 12, voraussichtliches Ende um 14 Uhr.

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