Feuerwehr im Ahrtal Menschenrettung steht im Vordergrund

KREIS AHRWEILER · Gefahrstoffzug trainierte in Ahrbrück den Ernstfall. Spezialeinheit hat vier Standorte im Kreis Ahrweiler.

 Feuerwehrleute dekontaminieren den "Lkw-Fahrer", den sie aus dem Gefahrenbereich geholt haben. Im Hintergrund ziehen Wehrleute ihre Schutzanzüge an.

Feuerwehrleute dekontaminieren den "Lkw-Fahrer", den sie aus dem Gefahrenbereich geholt haben. Im Hintergrund ziehen Wehrleute ihre Schutzanzüge an.

Foto: Martin Gausmann

Übung ist der halbe Einsatz. Das traf am Dienstagabend für die Feuerwehr in Ahrbrück zu. Denn die Wehr mit 37 Aktiven, darunter vier junge Frauen, ist mit einem ganzen Trupp auch Teileinheit des Gefahrstoffzuges des Kreises Ahrweiler. Die Teileinheiten sind in Ahrbrück, Burgbrohl, Remagen und Ahrweiler verortet, um im Ernstfall schnellstmöglich an jeden Einsatzort im Kreis Ahrweiler zu kommen.

Einsatzort für die Großübung in Ahrbrück war die Brücke am früheren Offizierscasino des Luftwaffenübungsplatzes. Konfrontiert wurden die Wehrleute um Einsatzleiter Torsten Claesgens mit einem Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Anhänger mit einer gefährlichen Flüssigkeit, die aus einem Tank austrat. Real war es Wasser. Zudem musste ein eingeklemmter Autofahrer, ein Mitfahrer sowie eine im kontaminierten Bereich liegende junge Frau aus ihren misslichen Situationen befreit, versorgt und dekontaminiert werden. Den Gefahrstoff galt es zu recherchieren, aufzufangen und für den Transport durch eine Spezialfirma umzufüllen.

Aufgaben, die gut anderthalb Stunden und fast das komplette Gerätearsenal der Feuerwehr von der Rettungstrage über den Schutzanzug und Pressluftatmer bis hin zur Not-Dekontaminierungsanlage in Anspruch nahmen. Wobei es ziemlich realistisch herging, wenn auch beim Dekontaminieren der Einsatz von Wasser und Spezialschrubber mit Rücksicht auf die Darsteller nur angedeutet wurde.

Wichtig, so Jan Claesgens, Bruder des Wehrchefs, Berufsfeuerwehrmann und Übungsleiter, sei bei solchen Einsätzen, dass „niemand, der vor Ort war, das Areal ohne Dekontaminierung verlässt. Denn wir wissen bis zur Recherche ja nie, welcher Gefahrstoff ausgetreten ist“. Das galt dann auch für die Wehrleute unter schwerem Atemschutz, die die „Verletzten“ geborgen hatten. Torsten Claesgens unterstrich im Gespräch mit dem General-Anzeiger am Einsatzort: „Menschenrettung heißt für uns schnell rein und schnell wieder raus, dann kommt alles andere.“ Das machten dann die Wehrleute in den Schutzanzügen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort