Kameradschaftsabend der Feuerwehren der Kreisstadt Mit Standarten durch das Dorf

BAD NEUENAHR-AHRWEILER · Reichlich zu tun haben die Löschzüge und -gruppen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler übers Jahr. Das wird besonders bei den Kameradschaftsabenden deutlich, wenn Bilanz gezogen wird.

 Wehrleute tragen die Standarten der Kreisstadt-Einheiten im Festzug.

Wehrleute tragen die Standarten der Kreisstadt-Einheiten im Festzug.

Foto: Martin Gausmann

Beim jüngsten Abend der städtischen Wehren am Freitag in Gimmigen war kaum der Festzug gestartet, da mussten die Ahrweiler Kameraden schon wieder abrücken. Eine kilometerlange Ölspur auf der Ramersbacher Straße forderte ihren Einsatz.

Während also ein Teil der Kameraden schon wieder helfend unterwegs war, übergab Bürgermeister Guido Orthen den städtischen Einheiten einen neuen Kommandowagen. Dieser dient in erster Linie als schnelles Einsatzfahrzeug für den Einsatzleiter, damit der vor Ort möglichst rasch erste Maßnahmen treffen oder Nachalarmierungen auslösen kann. Unter anderem ist der Pkw aber auch mit Rundumscheinwerfern bestückt und damit bei der Personensuche in dunklen Gegenden gut einsetzbar.

Für den 136 PS starken Mercedes-Benz musste die Stadt knapp 43 000 Euro bezahlen, 11 000 davon erhielt sie aus Landesmitteln zurück. Pfarrer Thomas Rheindorf und Pastor Peter Dörrenbächer gaben dem neuen Fahrzeug den kirchlichen Segen mit auf seine Fahrt, während Landrat Jürgen Pföhler noch einmal ausdrücklich betonte, dass das ehrenamtliche Engagement der Wehren viel zu selten gewürdigt und in der Bevölkerung als Selbstverständlichkeit angesehen werde.

Im Gimmiger Bürgerhaus präsentierte Stadtwehrleiter Marcus Mandt nach seinem ersten Jahr als Wehrleiter beeindruckende Zahlen. So waren zum Ende des vergangenen Jahres 179 Wehrleute in der Kreisstadt aktiv, darunter 13 Frauen. Die Feuerwehrfamilie komplettieren neun Jugendliche bei der Ramersbacher Jugendwehr sowie 88 Alterskameraden.

Alarmiert wurden die Wehren insgesamt 248 Mal, also beinahe fünf Mal pro Woche. Dazu gesellten sich noch 50 Brandsicherheitswachen. 57 Mal rückte die Wehr zu Fehlalarmen aus.

Meistens waren es Brandmelder, die anschlugen, obwohl nichts passiert war. Die Gesamteinsatzzeit im vergangenen Jahr schlug mit 726 Stunden zu Buche. Damit nicht genug des Ehrenamtes, denn Dienstbesprechungen und Lehrgänge nahmen weitere Zeit in Anspruch.

Dazu kommen dann noch die Stunden um Ausbildungs- und Übungsdienst an den einzelnen Standorten.

Bürgermeister Guido Orthen hob neben all der Arbeit für die Hilfseinsätze aber auch die soziale Kompetenz der Wehren hervor. "Junge Menschen erhalten hier die Gelegenheit sich einzubringen, etwas für das sichere Zusammenleben am eigenen Wohnort zu tun. Hier erhalten sie das Gefühl, gebraucht zu werden. Das stärkt das eigene Selbstbewusstsein und die Sozialkompetenz", so Orthen.

Das Stadtoberhaupt sparte zudem nicht mit Lob an der neuen Wehrleitung: "Wir haben wieder ein sehr kompetentes Team an der Spitze dieser Feuerwehr, fachlich sehr visiert." Orthen wies in diesem Zusammenhang auf die jüngst erstellte Feuerwehrbedarfsplanung für die nächsten zehn Jahre hin.

Ein großes Projekt werde dabei der Neubau des Feuerwehrhauses in Heimersheim sein. Stadtwehrleiter Marcus Mandt ergänzte: "Nicht zu verachten ist aber auch die Ersatzbeschaffung von vier großen Löschfahrzeugen, die im Bedarfsplan für die nächsten acht bis neun Jahre berücksichtigt sind. Zusätzlich steht die Umstellung der Alarmierung von Analog auf Digital sowie der weitere Aufbau des Führungsdienstes an."

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