Wiederaufbau in Altenahr Das neue Jugendbüro kommt auf den Schulhof

Altenahr · Das Jugendbüro der Verbandsgemeinde Altenahr wurde bei der Flut zerstört. Nun steht der Standort für das neue Büro fest: der Schulhof der Realschule.

 Der Schulhof der Realschule in Altenahr-Altenburg wird der neue Standort des Jugendbüros.

Der Schulhof der Realschule in Altenahr-Altenburg wird der neue Standort des Jugendbüros.

Foto: AHR-FOTO

Dem Jonglieren mit Unbekannten gleicht die Suche nach politischen Entscheidungen in der Verbandsgemeinde Altenahr (VG) zuweilen. Jedenfalls drängte sich der Eindruck in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauwesen, Klima, Umwelt und Natur am auf. Irritiert von der Situation zeigte sich allerdings keines der Mitglieder aus Ausschuss und Verwaltung.

Zunächst ging es um die Entwurfsplanung für das Büro für Jugendpflege der VG. Die Flut hatte das Gebäude am Schulkomplex in Altenburg abbruchreif zurück gelassen. Mit der Planung aus dem Architekturbüro Rumpf in Andernach zeigte sich der Ausschuss einverstanden. Dabei handelt es sich um einen großen Raum mit abtrennbarer Küche sowie kleineren Büro- und Mehrfunktionsräumen.

Nicht aber unbedingt einverstanden zeigte sich der Ausschuss mit dem neu ausgewählten Standort: auf einem Teil des Schulhofs der Realschule in Altenahr-Altenburg, der Ecke Am Steinacker / Schulstraße mit einer kleinen Grünfläche vor dem Haus. Jugendpfleger Werner Söller führte an, dass der Bauplatz noch nicht definitiv sei. Seitens der SPD wurde angeregt, den Neubau doch wieder auf dem angestammten Platz mit der großen Wiese davor zu errichten. Allerdings ist der Platz auch für einen Rathaus-Neubau im Gespräch, wenn das auch noch nicht entschieden ist. Darum verneinte Bürgermeister Dominik Gieler diese Möglichkeit. „Wir können mit dem Jugendbüro nicht auf einen Rathaus-Beschluss warten.“ Da das Haus zwar barrierefrei, aber nicht Hochwasser-resilient gebaut werden kann, soll wenigstens die Wärmepumpe unter das nicht ausgebaute Dach. „Ob die Kosten dafür förderfähig sind, konnte von Vertretern der entsprechenden Ministerien sowie von der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion (ADD) leider nicht eindeutig beantwortet werden“, hieß es von der Verwaltung. Der Ausschuss votierte schließlich einstimmig für den Bau am neuen Platz

Keine Mehrheit fanden die Grünen für ihren Antrag, dass Neubauten der VG künftig noch besser als gefordert wärmeisoliert werden sollten, entwe der gemäß KfW-Effizinezhaus 40 Plus mit großer PV-Anlage, wo das nicht möglich sei als KfW-Effizienzhaus 40 EE. Hier hakte die Zustimmung an der Unwägbarkeit der in Aussicht stehenden Förderung. „Alles, was vorgeschrieben ist, wird gefördert, was jetzt kein Standard ist, wird möglicherweise nicht gefördert“, stellte Bürgermeister Gieler klar. Andere Redner wollten sich „nicht in solch ein Korsett zwängen“ lassen, wie die Grünen es vorgeschlagen hatten.

Das Büro Kobra in Landau war im November 2022 beauftragt worden, eine Sozialraumanalyse für die VG auszuarbeiten. Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt. Dabei geht es um neue Wohnformen für Jung und Alt und mit Möglichkeiten zur Pflege, die alternde Bevölkerung soll nicht gezwungen sein, die Heimat zu verlassen. Mehrere Möglichkeiten sind denkbar, in jedem Fall allerdings große Grundstücke und große Wohnflächen Voraussetzung. Bauträger oder Investoren seinen erforderlich, hieß es, eine gute Infrastruktur sei Voraussetzung, Mobilität müsse gegeben sein. Die Planer hatten für die VG einen theoretischen Bedarf von 290 Plätzen errechnet. Der Ausschuss empfiehlt dem Rat, die Empfehlungen bei seinen Entscheidungen zu berücksichtigen.

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