Nachwuchs-Gewinnung bei Unternehmen in der Region So finden Unternehmen an Ahr und Rhein junge Talente

Bad Breisig · Die Wirtschaftsförderung des Kreises Ahrweiler unterstützt Unternehmen an Rhein und Ahr bei der Nachwuchsgewinnung. Eine Informationsveranstaltung dazu gibt Unternehmern Tipps, wie man jungen Talente findet, gewinnt und an die Firma bindet.

Reges Interesse beim Unternehmerfrühstück: Kreiswirtschaftsförderer Tino Hackenbruch, Anja Toenneßen, Patrick Hoffmann sowie Sven Becker von der Firma Schütz (v.l.n.r.) engagieren sich für das Thema Nachwuchsgewinnung..

Reges Interesse beim Unternehmerfrühstück: Kreiswirtschaftsförderer Tino Hackenbruch, Anja Toenneßen, Patrick Hoffmann sowie Sven Becker von der Firma Schütz (v.l.n.r.) engagieren sich für das Thema Nachwuchsgewinnung..

Foto: AHR-FOTO

Ein zentrales Thema stand jetzt auf der Tagesordnung einer Veranstaltung in Bad Breisig. Die Wirtschaftsförderung im Ahrweiler Kreishaus hat sich des Themas angenommen und lud Unternehmer zu einem Informationsvormittag ins „Rheinhotel Vier Jahreszeiten“ ein.

Der Hintergrund: Kaum etwas hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr verändert als die Arbeitswelt. Nicht nur das digitale Zeitalter mit ihren neuen Möglichkeiten, nicht nur die Einführung von künstlicher Intelligenz in Büros oder an Fließbändern sorgen für Umbrüche von größter Tragweite. Auch der demografische Wandel beschäftigt und prägt die Arbeitswelt zunehmend. Viele Wissensträger stehen vor dem Ruhestand. Mit ihnen scheidet wertvolles Know-how aus. Die Folge: Geeignete Nachwuchskräfte fehlen. In der Personalentwicklung rücken demzufolge der Aufbau und Erhalt von Wissen in den Fokus.

Nachwuchsgewinnung ist Erfolgsfaktor für die Unternehmen der Region

Die zielgerichtete Gewinnung von Nachwuchs- und Fachkräften ist für die Unternehmen an Rhein und Ahr zu einer großen Herausforderung geworden“, so Kreiswirtschaftsförderer Tino Hackenbruch. Ein vorläufiger Höhepunkt der Beschäftigung mit fast 46 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland wird schon bald erreicht sein. Nach jetzigen Berechnungen scheiden bereits im nächsten Jahr mehr Menschen aus dem Erwerbsleben aus, als neu hinzukommen. Heißt: Lässt man Zuwanderungen außen vor, dann wird der Talentpool nicht mehr wachsen. Die Folge: Es wird schwieriger, genügend und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen.

Sven Becker, zuständig für Aus- und Weiterbildung bei der weltweit agierenden Schütz GmbH & Co KG mit Hauptsitz in Selters bietet in seinem Unternehmen mit seinen 7000 Mitarbeitern Lehrstellen in 26 Ausbildungsberufen an. Auch wenn eine Bewerbung fehlerhaft sei und ein trotzdem zustande gekommenes Bewerbungsgespräch in Jogginghose und T-Shirt ablaufe, gelte es, Nerven und Geduld zu bewahren. Bei der Berufswahl seien viele junge Menschen stark überfordert, sie seien zwar unsicher, aber dennoch selbstbewusst, erklärte er die Generation Z. Und: „Man muss sie unterstützen, wir müssen ihnen helfen“, meinte der Teamleiter. Die Ansprache müsse dort erfolgen, wo sich Jugendliche aufhalten: in der digitalen Welt. „Hören Sie den jungen Menschen zu“, riet Becker den Unternehmern. Künftige Herausforderungen gelte es schließlich gemeinsam zu bewältigen.

Junge Leute im Internet ansprechen

Dem konnte Isabelle Müller von der Agentur für integrierte digitale Kommunikation, Attentio, nur beipflichten. Die im Westerwald in Hachenburg beheimatete Agentur-Chefin warb für zielgruppengenaue Gestaltungen von Firmen-Web-Seiten, die jungen Menschen aufzeige, wie das Unternehmen „digital unterwegs ist“.

Flache Hierarchien, flexible Arbeitszeiten, Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, eine flotte Internetpräsenz: Besonders wichtig ist der Generation Z eine ehrliche und offene Kommunikation im Unternehmen. Das geht aus einer Studie der Online-Platform „Zenjob“ hervor. Der zweitwichtigste Wunsch: Geld. Menschen unter 25 Jahren ist neben dem Geld jedoch auch sehr wichtig, dass sie an ihrem Arbeitsplatz neue Ideen und Konzepte einbringen können, so das Studienergebnis.

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