Nahwärme in Mayschoß Neue Hoffnung nach Besuchen aus Mainz

Mayschoß · Die Gemeinde Mayschoß verstärkt ihre Bemühungen, um das flutgeschädigte Winzerdorf mit Nahwärme zu versorgen. Denn es gibt nun mündliche Zusagen aus Mainz. Ungeklärt bleibt, ob es ein gemeinsames Heizwerk mit den Nachbarn an der Mittelahr gebaut wird.

Mayschoß wurde von der Flut hart getroffen. Nahwärme soll künftig die Heizungen in der Gemeinde versorgen.

Mayschoß wurde von der Flut hart getroffen. Nahwärme soll künftig die Heizungen in der Gemeinde versorgen.

Foto: ahr-foto

Gute Nachrichten aus Mainz bestärken die Gemeinden an der Mittelahr in ihren Bestrebungen, die Orte künftig mit Nahwärme versorgen zu können. Im Sommer hatte es eine Zitterpartie gegeben, die Projekte drohten an den Finanzen zu scheitern, die Aussichten auf ausreichende Förderung waren aufgrund von Änderung der Richtlinien dahin. Jetzt jedoch haben Besuche von Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Startschuss der Dorfwärme in Marienthal und von Staatssekretär Michael Hauer (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt und Energie) wenige Tage später in Rech die Planer in den Orten zuversichtlich gestimmt. Im Mayschosser Gemeinderat sagte Sebastian Sonntag von der AöR „Zukunft Mittelahr“, dass die Lücken in der Förderung der Projekte wohl doch geschlossen werden können.

Hartwig Baltes, der erste Beigeordnete der Gemeinde, der derzeit die Geschäfte des Weinorts führt, bestätigt das auf GA-Nachfrage. Die Zusagen aus Mainz sind da, wenn sie bislang auch nur mündlich gemacht worden sind – und nicht schriftlich vorliegen. Die Gemeinden können jedenfalls planen: So sucht Mayschoß einen Partner, der die notwendigen Bauarbeiten übernimmt und später die Anlage betreut. Die Ausschreibungen sollen Anfang Januar rausgehen. Die Gemeinde will zur Organisation und Durchführung des Heizbetriebs eine Gesellschaft gründen, bei der die Gemeinde sich eine Mehrheit von 51 bis 52 Prozent sichern will.

Noch nicht geklärt ist laut Baltes die Frage, ob ein zentrales Heizwerk für Dernau, Rech und Mayschoß gebaut werden soll, oder jede der Gemeinden ein eigenes Heizwerk haben wird. Bei einem gemeinsamen Heizwerk könnten die Rohre etwa durch den Radweg verlegt werden, der angesichts der Enge im Tal wohl wieder auf die alte Trasse kommt – wenn auch hochwassersicher gebaut, so Baltes. Problem hierbei seien Wärmeverluste auf der weiten Strecke. Dann müssten die Temperaturen in Mayschoß wieder hochgefahren werden.

Grundstück gekauft

Daher geht Baltes davon aus, dass in jedem Ort ein eigenes Heizwerk gebaut wird, wenn auch die Kosten für den Betrieb dann höher sind. Er hofft, dass die Wärme spätestens dann zur Verfügung steht, wenn das Hotel Lochmühle wieder an den Start gehen kann.

Ein Grundstück für ein Heizwerk in Mayschoß hat die Gemeinde laut Baltes bereits gekauft: in hochwassersicherer Lage in Nähe des Bahnhofs. Mit Baustart rechnet er im kommenden Jahr, sobald ein Gesellschafter für das Projekt gefunden ist. In absehbarer Zeit schon sollen Rohre verlegt werden, durch die später auch Wasserstoff geleitet werden könnte. „Das darf man nicht aus den Augen verlieren“, sagt Baltes.

Bis es soweit ist, plant die Gemeinde den Betrieb ihres Heizwerks mit Hackschnitzeln kombiniert mit Solarenergie. Die Wärme für den Winter könnte im Sommer im Boden gespeichert werden. Der Weg ist voraussichtlich lang, auf einen Termin für die Fertigstellung will Baltes sich nicht festlegen.

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