Nahversorgung in Sinzig Ortsbeirat Sinzig äußert sich nicht zu Anträgen

SINZIG · Der Ortsbeirat Sinzig hat in seiner konstituierenden Sitzung keinen Gesprächsbedarf zu dem strittigen Thema gesehen. Fragen zum Vorstoß der FWG, die Planungen für das auf dem Rick-Gelände vorgesehene Nahversorgungszentrum auf Eis zu legen, gab es keine.

„Wir sind die Interessenvertreter der Bürger unserer Kernstadt“, meinte der alte und neue Sinziger Ortsvorsteher Gunther Windheuser (FWG) und fügte hinzu: „Kein Gremium steht näher am Bürger.“ Da sollte man meinen, dass ausgerechnet der Antrag von Windheusers eigener politischer Gruppierung, das Planverfahren zum Bau eines Nahversorgungszentrums im Herzen der Stadt mit sofortiger Wirkung komplett einzustellen, ein Thema im Ortsbeirat sein sollte. War es aber nicht.

Stattdessen wünschte zunächst Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron dem Beirat eine glückliche Hand und appellierte, Hauptverwaltung und Ortsgremium mögen sich gegenseitig stützen und stärken. Geron überreichte Windheuser schließlich die Ernennungsurkunde. Da Windheuser Fraktionsvorsitzender der FWG im Stadtrat ist, zudem bereits seit fünf Jahren als Ortsvorsteher der Sinziger Kernstadt im Amt ist, musste er nicht vereidigt werden.

Wohl aber seine Vertreter. In geheimer Wahl setzte sich CDU-Kandidatin Pia Wasem gegen Ingo Terschanski als erste Ortsvorstehervertreterin durch. Auf Wasem entfielen acht Stimmen, für den früheren SPD Partei- und Fraktionsvorsitzenden, der 30 Jahre lang dem Stadtrat und über Jahre auch dem Kreistag abgehörte, stimmten fünf Beiratsmitglieder. Heinrich Ax (FWG) wurde indes ohne Gegenkandidaten zum weiteren Vertreter des Ortsvorstehers gewählt.

Fragen zum für die Ratssitzung am Donnerstag vorgesehenen Vorstoß der FWG, die Planungen für das auf dem Rick-Gelände vorgesehene Nahversorgungszentrum auf Eis zu legen, gab es keine. Wie berichtet, will die Freie Wählergemeinschaft das Vorhaben stoppen, für das derzeit von der Kreisverwaltung eine raumordnerische Prüfung durchgeführt wird. Ein Vorgang also, der noch nicht abgeschlossen ist und dessen Ergebnisse man in Sinzig noch nicht kennt. Auch wird erst am Montag, 9. September, das sogenannte „integrierte Stadtentwicklungskonzept“ vorgestellt. Auch hier dürfte die Entwicklung des Einzelhandels in der Stadt eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Die FWG will trotzdem den sofortigen Stopp herbeiführen.

Wie mehrfach berichtet, wollen sich Discounter Aldi, der Vollsortimenter Edeka und die Drogeriekette Rossmann auf der Industriebrache niederlassen. Die Erschließung des Geländes soll über einen vom Investor zu bauenden Kreisel auf der Kölner Straße erfolgen. Gegen das Vorhaben hatte sich eine Bürgerinitiative ausgesprochen. Ihr Sprecher: der heutige Bürgermeister Andreas Geron. Als Anlieger des vom Nahversorgungszentrum betroffenen Dreifaltigkeitsweges gilt das Stadtoberhaupt als befangen und darf sich im Stadtrat nicht dazu äußern.

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