Pflege und Seelsorge in Bad Neuenahr Präses Manfred Rekowski lobt Hospiz im Ahrtal

BAD NEUENAHR · Der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat das Hospiz im Ahrtal besucht. Der Pflege und der Seelsorge in Bad Neuenahr stellte er ein gutes Zeugnis aus.

Ein „Kontrastprogramm“, wie er selbst sagte, hat der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, in Bad Neuenahr-Ahrweiler absolviert. Erst ging es ins Hospiz, wo vor allem ältere Schwerkranke und Sterbende in der letzten Phase ihres Lebens ein Zuhause finden. Dann ging es zur Jugend. Wegen der Landessynode weilt der Wuppertaler für eine Woche in der Kreisstadt, und noch bevor der Auftakt der erstmals abgehaltenen Jugendsynode auf seinem Programm stand und am Sonntag die Landesynode seiner Kirche begonnen hat, hat er das stationäre Hospiz im Ahrtal besucht.

Er wolle sehen, wie Hospizarbeit in Bad Neuenahr-Ahrweiler gestaltet werde, sagte der 60-jährige Wuppertaler. Nicht zuletzt als ehemaliger Gemeindepfarrer, der viel Kontakt zu Sterbenden und trauernden Angehörigen gehabt habe, und als langjähriger Vorsitzender des Kuratoriums der Christlichen Hospizstiftung Wuppertal fühle er sich der Hospizarbeit sehr verbunden: „Es gibt bei vielen Berührungsängste mit Sterben und Tod, die heute zum Teil Tabuthemen sind.“ Früher hätten Sterben und Tod zum Alltag gehört, erklärte er auch Verweis auf eigene Kindheitserinnerungen an einen aufgebahrten Verstorbenen im Wohnzimmer. Heute klammerten viele Sterben und Tod aus.

Besonders beeindruckt war Rekowski von „der Selbstverständlichkeit und Menschenfreundlichkeit, mit der Sterbende und ihre An- und Zugehörigen“ im stationären Hospiz im Ahrtal begleitet würden. Speziell nannte er den ganzheitlichen Ansatz: „Nicht nur pflegerisch und medizinisch, sondern auch seelsorgerisch, und es kommt nicht nur der einzelne Mensch in den Blick, sondern auch seine An- und Zugehörigen.“

Eigentlich habe er schon bei seiner Sommerreise 2018 kommen wollen. Regelmäßig schaue er sich dabei gerne Arbeitsbereiche aus Kirche und Diakonie an, um selber daraus noch zu lernen und auch „um die Aufmerksamkeit auf eine wichtige Arbeit zu lenken“.

Die stellvertretende Pflegedienstleitung, Brigitte Raschke, informierte ihn beim Rundgang durch das Haus, und lange sprach er im „Wohnzimmer“ des Hospizes mit Gesellschaftervertretern der Hospiz im Ahrtal gGmbH, wie Ulrike Dobrowolny vom Hospiz-Verein Rhein-Ahr, Ursula Veh-Weingarten von Bethel regional als Vertreterin der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und dem kaufmännischen Direktor des Krankenhauses Maria Hilf, Thomas Karls, als Vertreter der Marienhaus Holding, sowie mit weiteren haupt- und ehrenamtlichen und ambulant sowie stationär agierenden Kräften im Hospiz-Verein und im stationären Hospiz.

Die individuellen Beweggründe der Akteure, sich in der Hospizarbeit zu engagieren, interessierten ihn dabei ebenso wie Aufnahme und Aufenthalt der Hospizgäste, die Organisation und die Verzahnung von ambulanter und stationärer Hospizarbeit und Seelsorge und Ökumene. Er fragte nach der Verweildauer der bis zu zehn Hospizgäste, die im vergangenen Jahr bei 33 Tagen lag , und erfuhr mehr über bestehende Kooperationen etwa mit Kliniken und Pflegeheimen im gesamten Kreis Ahrweiler. Ein Fazit, das Rekowski am Ende zog: „Ich finde es ausgesprochen gut, dass das stationäre Hospiz ein ökumenisches Projekt ist. Und dass es so gut vernetzt ist in der Region, finde ich beispielhaft.“

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