Fundstück nach der Flut Malteser übergeben Puppe „Rosi“ an Familie aus Dernau

Bonn · Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal suchte ein Helfer der Malteser über Facebook die „Mama“ einer Puppe, die er zwischen den Trümmern entdeckt hatte. Nun ist „Rosi“ zu ihrer Familie zurückgekehrt.

 Laura und Christian Ohlenhard freuten sich mit ihrer Tochter Hannah über die Rückkehr von "Rosi".

Laura und Christian Ohlenhard freuten sich mit ihrer Tochter Hannah über die Rückkehr von "Rosi".

Foto: Yvonne Kraft, Malteser Bonn

Die Malteser haben am Freitag einem vierjährigen Mädchen aus Dernau im Ahrtal und dessen Familie eine große Freude gemacht: Sie überreichten dem Kind seine Puppe, die bei der Hochwasserkatastrophe im Juli verloren gegangen war. Die Puppe war in der Flut vermutlich aus dem Familienauto gespült worden. Ein Helfer der Malteser hatte die Puppe mit dem Namen „Rosi“ in einem Gebüsch entdeckt.

„Ich konnte sie nicht einfach da liegenlassen“, erläuterte Michael Schulze aus dem niedersächsischen Georgsmarienhütte. Er sei selbst Vater und wisse, wie Kinder an Kuscheltieren oder Puppen hängen könnten. Er habe die Puppe gereinigt, seine Schwiegermutter habe den Strampler von „Rosi“ gewaschen.

Über Facebook suchte Schulze anschließend die Puppen-Mama. Unterstützt wurde er dabei unter anderem von der Polizei Koblenz, die seinen Post weiter verbreitete. Am 8. August kam dann die gute Nachricht: Die Besitzerin von „Rosi“ meldete sich, nachdem ihre Mutter den Facebook-Post gesehen hatte. Es handelt sich um die vierjährige Hannah Ohlenhard. Sie und ihre Familie haben die Flut unverletzt überstanden.

Wie ihre Mutter, Laura Ohlenhard, berichtete, ist „Rosi“ kein normales Spielzeug, sondern hat einen hohen emotionalen Wert für die gesamte Familie: Vater Christian hatte die Puppe einst von seiner Oma erhalten, die jedem Enkelkind, kurz bevor sie verstarb, ein Geschenk machte. „Dass sie gefunden wurde, und auch wie, ist unbeschreiblich," freut sich Laura Ohlenhard.

Der 8. August ist zudem noch ein besonderes Datum für die junge Familie. Es ist der dritte Todestag von Hannahs Uroma, welche die Puppe einst verschenkte. Christian Ohlenhard ist sich daher sicher: "Das ist irgendwie wie Schicksal."

(mit dpa-Material)

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