Rathaus in Altenahr Sanierung nach Flutschäden würde mindestens sechs Millionen Euro kosten
Altenahr · Das Rathaus der Verbandsgemeinde Altenahr wurde bei der Flut stark beschädigt. Jetzt hat der Planer im Bauausschuss Varianten für eine Sanierung vorgestellt – die Kosten würden in jedem Fall in die Millionen gehen.
In Altenahr hatte die Flutkatastrophe im Juli 2021 die Ahr weit über die Ufer treten und die Bundesstraße überschwemmen lassen. Zudem hatte sich die Straße Roßberg in ein reißendes Gewässer verwandelt, an dessen Einmündung in die Bundesstraße sich die Wassermassen vereint und aufgebäumt hatten. Gerade an der Stelle steht das Rathaus der Verbandsgemeinde Altenahr. Der Keller war vollgelaufen, das Heizöl aus den Tanks geflossen. Die Akten waren weitgehend beschädigt, wenn nicht gar vernichtet, die Technik verwüstet. Die Verwaltung ist vorübergehend ins ehemalige Hotel an der Sommerrodelbahn gezogen. Dort sprach Planer Joachim Kleimann jetzt vor dem Bauausschuss der Verbandsgemeinde über die derzeitige Situation und stellte seine Vorschläge für die Zukunft des Rathauses vor.
Öl in Kellerwändern
Demnach sind die Kellerwände und die Decke zum Erdgeschoss des Hauses derart mit Heizöl kontaminiert, dass sie herrausgerissen werden müssen. Laut Kleimann kann man die Kellerräume künftig überhaupt nicht mehr nutzen. Mit Heizöl kontaminiert ist auch die Wand zum Nachbarhaus, was dem Planer besondere Sorgen macht. Da die Fassade des Rathauses, das ebenfalls in früheren Zeiten ein Hotel war, unter Denkmalschutz steht, kann sie nicht abgerissen werden, um einen Neubau an die Stelle zu setzen.
So stellte Kleimann dem Ausschuss mehrere Varianten für eine Sanierung des Altbaus vor, die hinsichtlich der Kosten ähnlich sind: Von mindestens sechs Millionen Euro ist die Rede. Da mehr Räume als vor der Flutkatastrophe erforderlich sind, könnte ein Anbau auf dem vorhandenen Grundstück die Lage entspannen. Möglich wäre es auch, die Fassade stehenzulassen und alles dahinter abzureißen und neu zu bauen.
Kosten für Neubau nicht unter zehn Millionen Euro
Die Untersuchung des Raumprogramms hatte ergeben, dass alle derzeitigen Mitarbeiter tatsächlich in dem Altbau untergebracht werden könnten. Benötigte Nebenräume fehlten allerdings. Wo die zahlreichen neuen Mitarbeiter der Verwaltung, deren Stellen zwar geplant aber noch nicht besetzt sind, untergebracht werden sollen, stand nicht zur Debatte. Warum kein kompletter Neubau an anderer Stelle?, fragte ein Ausschussmitglied. „Das wäre der beste Ansatz für eine Verwaltung, auch, weil auf diese Weise kurze Wege geplant werden könnten“, bestätigte Kleimann. In dem Falle sei es auch möglich, im Erdgeschoss Parkplätze anzulegen. Ein Neubau würde allerdings mindestens zehn Millionen Euro kosten.
Die Frage nach Parkplätzen für die Mitarbeiter müsse auch bei Sanierung des Altbaus geklärt werden, hieß es im Ausschuss. An der Tunnelstraße kann künftig wohl nicht mehr geparkt werden. Die Möglichkeit, Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten zu lassen, wurde hinterfragt – und verworfen. Ergebnisse brachte die Diskussion im Ausschuss nicht. Laut Verbandsbürgermeister Dominik Gieler diente die Präsentation einer ersten Meinungsbildung.