Feier mit Ministerpräsidentin und Vorstand der Deutschen Telekom Rech ist die erste voll mit Glasfaser erschlossene Gemeinde

Rech · Die Telekom hat Rech als erste Gemeinde in Deutschland voll mit Glasfaser erschlossen. Das wurde gefeiert. An der Spitze der Prominenz, die sich in Rech versammelt hatte, standen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der Vorstand der Deutschen Telekom für das Deutschlandgeschäft, Srini Gopalan.

 Landrätin Cornelia Weigand (2.v.l.) darf am Spleißgerät zwei Glasfasern verknüpfen. Mit dabei: Minister Michael Ebling (M.), Malu Dreyer, Dominik Gieler, Susanne Müller und Telekom-Vorstand Srini Gopalan (r.).

Landrätin Cornelia Weigand (2.v.l.) darf am Spleißgerät zwei Glasfasern verknüpfen. Mit dabei: Minister Michael Ebling (M.), Malu Dreyer, Dominik Gieler, Susanne Müller und Telekom-Vorstand Srini Gopalan (r.).

Foto: ahr-foto

Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat das alte Weindorf Rech an der Mittelahr mit seinen 250 Häusern und etwa 550 Einwohnern über alle Maßen geschunden. Jetzt macht die Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Altenahr positive Schlagzeilen: Als erste Gemeinde in ganz Deutschland ist Rech komplett mit Glasfaser für schnelle Kommunikation erschlossen.

Das feierten am Samstagmittag Dorfbewohner und Beteiligte aus Land, Kreis, Gemeinde und von der Deutschen Telekom mit vielen guten Reden, die dem Sachverhalt das verdiente Gewicht verliehen. An der Spitze der Prominenz, die sich im Zelt auf der Burgwiese versammelt hatte, standen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der Vorstand der Deutschen Telekom für das Deutschlandgeschäft, Srini Gopalan.

„Die Bedeutung von Kommunikation erkennt man, wenn alles zusammenbricht wie an der Ahr am 14./15. Juli 2021. Man kommt sich von aller Welt abgeschnitten vor“, beschrieb in seiner Begrüßungsrede der erste Beigeordnete der Gemeinde Rech, Gerhard Schreier, die Situation nach der Flut. Michael Löttner von der Telekom moderierte die Gesprächsrunde.

In der großen Not habe die Telekom ein rudimentäres Netz schnell wieder aufgebaut. „Wir haben ihnen ein kostenloses, unbegrenztes Datenvolumen zur Verfügung gestellt“, wandte er sich an die Verantwortlichen aus der Region. „Rech ist jetzt die erste Gemeinde die vollständig mit der Zukunftstechnologie Glasfaser erschlossen ist.“

Gopalan führte die 300 Mobilfunkstandorte an, die Telekom-Techniker damals in wenigen Tagen installiert hätten. „Glasfaser ist die Zukunft für Jahrzehnte, damit verbinden wir Menschen“, sagte er. Er wies auch darauf hin, dass die Leitungen zusammen mit den Versorgern von Gas, Strom und Wasser in einem Graben verlegt werden konnten und versprach: „Wir bleiben so lange, bis alles wieder funktioniert.“ Bis Ende 2023 solle der Ausbau in Rech abgeschlossen sein.

„Wir machen ‘Aufbau‘, nicht nur ‘Wiederaufbau’“, führte Ministerpräsidentin Dreyer aus, die Telekom beanspruche keine Fördermittel. Landrätin Cornelia Weigand reflektierte über den derzeit oft ins Gespräch gebrachten Begriff der „Resilienz“, womit mehr als reiner Wiederaufbau gemeint ist, vielmehr als Reaktion auf neue Herausforderungen eine Verbesserung. Reiner Wiederaufbau sei nicht vereinbar mit einer „resilienten“ Region.

„Wie können wir Aufbau statt Wiederaufbau erreichen?“, stellte Weigand als Frage in den Raum. Und sie nannte gleich ein Beispiel: Leistungsfähige Internetverbindungen seien Voraussetzung für das Leben im ländlichen Raum, etwa in punkto Tele-Medizin. Verbandsbürgermeister Dominik Gieler, der selbst in Rech zu Hause ist, dankte den Beteiligten und sprach den Wunsch aus, dass alle Aufbauprojekte so schnell erreicht werden könnten wie der Aufbau des Glasfasernetzes. Bei aller Freude bleibt ein Wermutstropfen für Rech: Leitungen für die geplante Nahwärme konnten in den Gräben für Strom, Gas, Wasser und Glasfaser nicht mit verlegt werden. Grund ist die ungesicherte Finanzierung des Zukunftsprojekts. Wenn es endlich so weit sein sollte, werden die Straßen erneut aufgerissen werden müssen, was mehr Kosten verursacht. Das führte der Beigeordnete der Gemeinde, Gerhard Schreier, auf Frage des GA aus.

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