Nächste Planungsphase beginnt Rech treibt Nahwärme-Projekt nach der Flut voran

Rech · Nach der Flutkatastrophe nimmt das Nahwärme-Projekt in Rech Fahrt auf. Der Spatenstich soll möglicherweise noch in diesem Jahr erfolgen. Eine Machbarkeitsstudie soll zudem Aufschluss darüber geben, ob die Stromversorgung im Weinort mittels Photovoltaik sichergestellt werden kann.

 Nach der Flut nehmen die Nahwärme-Vorhaben im Ahrtal konkrete Züge an. Dernau (vorne) und Rech wollen dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.

Nach der Flut nehmen die Nahwärme-Vorhaben im Ahrtal konkrete Züge an. Dernau (vorne) und Rech wollen dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.

Foto: Martin Gausmann

Die Gemeinde Rech liegt mit ihrem Nahwärme-Projekt im Zeitplan, noch in diesem Jahr könnte der erste Spatenstich erfolgen. Das sagte Projektleiter Niki Kozisek im Recher Gemeinderat. Wie berichtet, soll Rech künftig mit sogenannter Kalter Nahwärme versorgt werden. Wie Kozisek ausführte, liegen in der gut 500 Einwohner zählenden Gemeinde 52 Vorverträge von Haushalten für einen Anschluss an das Nahwärme-Netz vor.

In Rech läuft die bauliche Projektumsetzung an

Nachdem die hinzugezogenen Experten die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens bestätigt haben, beginnt für Rech die zweite Projektphase. Damit können unter anderem Projektplanung, Ausschreibungen, Anträge zur Finanzierung und der öffentlichen Förderung in die Wege geleitet sowie Bohrungen und Tiefbaumaßnahmen veranlasst werden. Das genehmigte der Gemeinderat. Er stimmte auch zu, dass zur juristischen Begleitung des Projekts die Kanzlei Kunz und Partner hinzugezogen werden kann. Mit juristischer Unterstützung soll auch der Wärmeabnahmevertrag für die Haushalte konzipiert werden.

Parallel zur Versorgung mit Kalter Nahwärme laufen in Rech Überlegungen zur Versorgung des Weindorfs mit Strom über eine Photovoltaik-Anlage, die auf dem Forster-Berg installiert werden könnte. Jetzt gab der Rat grünes Licht zur Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für eine kommunale Strom- und Energieversorgung im Weindorf.

Auch Hönningen will den Nahwärme-Bedarf ermitteln

Kalte Nahwärme ist auch das Stichwort für eine mögliche Versorgung des Hönninger Ortsteils Liers. Er liegt weiter oben an der Ahr, jenseits des Weinanbaus, und ist im Gegensatz zum Ort Hönningen von der Flut zu 70 Prozent betroffen. Ehrenamtliche aus Liers haben sich bereits in Rech über das Nahwärme-Vorhaben informiert, jetzt will auch Hönningen eine Machbarkeitsstudie hierzu in Auftrag geben. „Wenn ausreichend Interesse vorhanden ist, beschließen wir weitere Schritte“, kündigt Bürgermeister Jürgen Schwarzmann an.

Kalte Nahwärme ist eine Variante eines Wärmeversorgungsnetzes, die mit niedrigen Übertragungstemperaturen, meist zwischen zehn und 25 Grad, arbeitet und sowohl Wärme als auch Kälte bereitstellen kann. Mittels Wärmepumpen bringen die Abnehmer die Temperatur auf das jeweils erforderliche Niveau etwa für Warmwasser, Heizung oder die Kühlung. Wird Kälte produziert, kann die Abwärme ins Wärmenetz zurückgespeist werden. Gewonnen wird die Kalte Nahwärme etwa durch Erdbohrungen oder auch aus Brunnen.

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