Bad Neuenahrer Konzerthalle René Kollo und Eva Lind brillierten auf der Bühne

BAD NEUENAHR · Eine berauschende Einstimmung auf den Frühling erlebten die Besucher am Samstagabend in der ausverkauften Konzerthalle in Bad Neuenahr.

 2014 sang René Kollo mit Eva Lind in Bad Neuenahr.

2014 sang René Kollo mit Eva Lind in Bad Neuenahr.

Foto: Martin Gausmann

Das Programm unter dem Titel "Der Mai ist gekommen" passte mit seiner Vielfalt bestens zu den Turbulenzen der Witterung draußen mit Windböen und Regengüssen vor der Kulisse der verschwenderisch blühenden mächtigen Kastanienbäume im Kurpark.

Mit der vor Energie sprühenden Sopranistin Eva Lind (47), dem alten Herrn im Tenorfach, René Kollo (76), dem jungen Trompeter Dirk Schiefen (34) sowie dem Philharmonischen Ensemble Köln war ein spannungsvoller Musikgenuss vorprogrammiert. Die Besucher zeigten schnell ihre Begeisterung.

"Es wird in hundert Jahren wieder so ein Frühling sein", intonierte das Orchester und riss die Zuhörer schon bei den ersten Takten aus dem Alltag. Pfiffig und doch sehr sensibel begleitete das Ensemble im Verlauf des Abends die Solisten, die mit dem gemeinsam vorgetragenen Titellied "Der Mai ist gekommen" und den "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" (Robert Stolz) ihren grandiosen Einstand gaben.

Melodisch, brillant im Spiel und zum Träumen weich präsentierte Dirk Schiefen sein erstes Solo: "Vergiss mein nicht" (Ernesto de Curtis/Ernst Marischka). Der junge Trompeter stammt aus Altenkirchen, erhielt seine Grundausbildung bei der Musikschule Hennef und wurde Mitglied des Blasorchesters Buchholz. Er studierte an der Musikhochschule Aachen und war Mitglied im Jugendsinfonieorchester Bonn.

"Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün" erklang sehnsuchtsvoll die Stimme des Tenors, der schon vor Jahrzehnten die Bühnen der Welt erobert hat und für den feststeht: "Ich singe weiter." "Im Prater blüh'n wieder die Bäume", konterte fröhlich die Sopranistin, die mit ihrer bezaubernden Ausstrahlung, der jugendlichen Gestalt und glasklaren Stimme faszinierte.

Vor allem im zweiten Teil des Abends, beim "Frühlingsstimmenwalzer" (Johann Strauß) perlten ihre Koloraturen unvergesslich brillant. Die Österreicherin hat einen Ruf in aller Welt. Ihr schauspielerisches Talent kam zum Durchbruch bei dem Klassiker "Es grünt so grün" aus dem Musical "My fair Lady", das sie im Duett mit René Kollo vortrug, der ebenfalls Hochform erreichte.

"Nun will der Lenz uns grüßen" oder "Draußen in Sievering": Das sind nur einige Titel des Abends. In einem Potpourri trug René Kollo Lieder seines Vaters Willi und seines Großvaters Walter vor: "Was eine Frau im Frühling träumt", "Das ist der Frühling von Berlin", "Solang noch unter Linden". Beim gemeinsamen Singen und Musizieren wurden die Zuhörer ebenfalls in die Pflicht genommen.

Schlag auf Schlag erklangen die Melodien, frisch und fröhlich vorgetragen, mit viel Kurzweil - ein Erlebnis für alle die dabei waren. Ausschnitte überträgt der SWR4 am Samstag, 24. Mai, ab 18 Uhr eine Stunde lang.

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