Kommentar Schädlicher Disput

Ein dringender Appell an die beiden Protagonisten von Stadt und Aktiengesellschaft kann (erneut) nur lauten: weg mit den Ressentiments, den verbalen Spitzfindigkeiten und juristischen Auseinandersetzungen, der wenig christlichen Mentalität "Auge um Auge", raus aus dem Sandkasten und hin an einen Tisch.

Und zusammenraufen, was das Zeug hält. Denn nur eines kann von übergeordneter Bedeutung bei aller fehlenden Chemie zwischen den Akteuren sein: das Wohl der Stadt.

Das Image der von vielen Menschen geschätzten Kur- und Badestadt hat durch den Hickhack beim Ahr-Thermen-Verkauf schon genug gelitten. Von den bundesweiten Schlagzeilen zum verseuchten Trinkwasser der vergangenen Wochen mal ganz abgesehen. Es muss doch möglich sein, dass den Bürgern und Gästen mit dem Blick in die Zukunft vermittelt wird: Ja, wir ziehen an einem Strang, wir wissen um die Bedeutung für den Wirtschaftsmotor Tourismus.

Natürlich muss jeder seine Gesellschaft und seine Stadt, für die er Verantwortung trägt, vorrangig im Blick haben. Aber doch wenn möglich auf Augenhöhe - zum Wohl der Gesamtstadt. Denn es ist unrealistisch, wenn der eine glaubt, ohne den anderen Partner auszukommen. Und unmöglich ist, dass jetzt auf AG-Terrain ein Schild "Verbotene Stadt" prangt. Mal losgelöst, dass nicht jeder Bürger oder Gast den Sinn versteht, aber war das nötig? Sprechen die beiden Akteure chinesisch miteinander?

Immer mehr Bürger halten den schwelenden und jetzt wieder aufflammenden Disput für Kinderkram. Wer das größere Förmchen hat, ist am Ende, wenn die Stadt, bisher touristisch "ganz oben im Land", massiv potenzielle Gäste verloren hat, völlig bedeutungslos.

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