Kögl-Kunstwerke in der Kreisstadt Schenkung für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler
KREISSTADT · Der Münchner Maler Carl Kögl porträtierte 1913 ein junges Mädchen, das Stadtgeschichte schreiben sollte: die spätere Leiterin der Kurklinik Külz. Beatrix Kefferpütz überließ das Gemälde nun der Kreisstadt.
Die Kunstsammlung der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler ist um ein weiteres Gemälde reicher. Die Ahrweiler Lyrikerin Beatrix Kefferpütz übergab Bürgermeister Guido Orthen ein Ölgemälde des Malers Carl Kögl als Schenkung. Das Gemälde ist ein herausragendes Dokument der Stadtgeschichte, insbesondere des Heilbades Neuenahr, verbindet es doch mehrere interessante Informationen.
Zum einen zeigt es Irmgard Külz, die im Dezember 1902 geborene Tochter von Emma Trosse und dem Arzt Constantin Külz aus Bad Neuenahr. Angefertigt wurde das Bild 1913 von dem Münchner Maler Carl Kögl. Dargestellt ist das elfjährige Mädchen mit langen blonden Zöpfen und weißem Kleid auf einer Bank sitzend. In der rechten Hand hält sie einen bunten Strauß Wiesenblumen, in der linken einen Sommerhut.
Klinik Külz trug zum Ruf des Heilbades bei
Die helle Gestalt des Mädchens ist eingebettet in das Grün der Ahrlandschaft, die im Hintergrund zusammen mit dem Neuenahrer Berg zu erkennen ist. Die Mutter des Mädchens, Emma Trosse, war Lehrerin, Klinikleiterin und Autorin. Ihr kommt das Verdienst zu, bereits 1895 über das Phänomen der gleichgeschlechtlichen Liebe geforscht und publiziert zu haben. Die Klinik Külz gehörte zu den ersten Häusern der Diabetesbehandlung in Bad Neuenahr. Der Ruf des Heilbades als Diabetesbad ist eng mit dem Namen dieser Klinik verbunden.
Die auf dem Gemälde Porträtierte übernahm später als Dr. phil. Irmgard Külz die Leitung der Klinik von ihrer Mutter, während sich ihr Ehemann Dr. med. Erwin Quednow-Külz und später ihr Sohn Horst Quednow mit seiner Ehefrau Helene bis in die 1990er Jahre der Behandlung der Diabetespatienten widmeten.
Der Maler Carl Kögl ist ein renommierter Vertreter der Münchner Malerschule. Er hat auch die Ausmalung über dem Hochaltar der Rosenkranzkirche Bad Neuenahr 1910/11 geschaffen. Und auch Beatrix Kefferpütz, die das Gemälde der Stadt überlässt, ist eine über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Autorin und Lyrikerin.
Sie begann 1986 ihre schriftstellerische Tätigkeit und kann auf eine Vielzahl von Veröffentlichungen zurückschauen. Die ehemalige Vorsitzende der LiterAHRischen Gesellschaft ist nach wie vor ihrer Heimatstadt eng verbunden. In ihrem heimischen „Bücherreich“ widmet sie sich mit Leidenschaft dem Wort sowie den verschmitzten Sprachbildern ihrer Gedichte.
